Sonntag, 26. Oktober 2014

Der Selbstversuch

Hallo meine Lieben,
um ehrlich zu sein war ich in den letzten Tagen oft kurz vor einem Punkt, auf den ich nicht stolz bin. Mit anzusehen wie fast drei Jahre Arbeit den Bach runter gehen, nur weil ich nicht online gehen konnte, tut weh. Aber schließlich ist es verständlich, dass kein Internet mit keinen neuen Posts und keinen Lesern gleichzusetzen ist. Gestern wurde das Bonbon schließlich zum Thema zwischen meinem Freund und mir, dass es hier weiter geht, habt ihr zu allererst ihm zu verdanken. Ich sitze gerade an seinem PC, während er selbstlos Fußball schaut, um mich bloggen zu lassen. Ich ging vor einer halben Stunde mit dem Gedanken an den PC, das Bonbon ein letztes Mal zu öffnen, meinen Ich bin weg, es lohnt sich nicht mehr-Post zu schreiben, da ich mit einer Klickzahl weit unter 50 für die vergangenen Tage rechnete, aber ich hatte die Rechnung ohne euch gemacht. Es war dumm zu glauben, dass ihr mich nach einem Monat Auszeit hängen lasst. Ihr seid die Allerbesten <3
Und jetzt, jetzt bin ich einfach nur glücklich, dass es sich eben doch noch lohnt, dass ich mein liebstes Hobby, meine Passion nicht auf solch eine blöde Weise verliere, aber kommen wir erst einmal zu meinem vier wöchigen Test.
Dass ich diesen Post auf einem Blog veröffentliche ist pure Ironie, denn seit gut drei Wochen lebe ich ein sehr unkonventionelles Leben und bin somit Mittelpunkt eines ziemlich nervenaufreibenden Selbstversuches.
Kein Auto, kein Fernsehen, kein Internet. Wer von euch könnte sich solch ein Leben vorstellen? Aus dem Hintergrund höre ich schon wieder die Stimmen, dass dies vor hundert Jahren schließlich auch möglich war und die Menschen deshalb kein großartig schlechteres Leben hatten. So dachte ich bis vor ein paar Wochen auch..

3. Oktober
Heute beginnt also mein neues Leben. Ich kann noch nicht in meine Wohnung, das heißt ich werde die nächsten Tage bei meinen Großeltern verbringen, die so lieb waren, mich aufzunehmen. Ich bin aufgeregt wie alles wird. Nächste Woche gehe ich auf jeden Fall in den Wildpark, ich hab' schließlich Zeit und kann es kaum erwarten, meine Lieblinge wieder zu sehen.

4. Oktober
Ohje, ich kann nicht einmal YouTube öffnen, da es hier kein Internet gibt und das auf meinem Handy zu schwach ist. Bloggen wird trotzdem kein Problem, ich schreibe die Texte einfach und wenn ich kurz online gehen kann, lade ich sie hoch, nur der Musiktipp bereitet mir noch Sorgen. Alles klappt schon irgendwie, so schlimm kann es ohne PC nicht werden.

6. Oktober
Ich bin in Karlsruhe und Suche meine neue Schule. Wo sie ist? Keine Ahnung, ich konnte es ja nicht googeln.
Ich hab' mich verlaufen.

8. Oktober
Jetzt weiß ich, wo die Schule ist. Auf die Wegbeschreibungen meines Onkels ist einfach verlass.
Endlich kann ich auch meine dringend benötigte Studienbescheinigung ausdrucken, aber wie? Ich kann doch nicht ins Internet um sie runter zu laden.
Ahhh, Leute, ich hab' gerade ein geniales Angebot für den Blog bekommen, wenn ich das annehme, wird ganz schnell alles größer, hoffe ich zumindest. Nein, ich bin mir sicher.

11. Oktober
Die O-Phase beginnt. Beim KSC war ich doch nicht, ohne Auto und Orientierung geht das wohl nicht. Wann die Bahnen fahren muss ich auch erahnen, schließlich funktioniert die DB-App nicht mehr. Später muss ich unbedingt den Fahrplan abfotografieren. Bloggen sollte ich auch mal wieder, aber wie naiv war ich bloß? Es geht rein gar nichts. Seit Mittwoch steht das Angebot, ich konnte es noch nicht annehmen. *Kein Empfang*

13. Oktober
Deadline ist vorbei, das war es also mit dem tollen Angebot...
Ich muss die ersten Bücher für die PH beschaffen. Bei Thalia in der Stadt wird es wohl nicht alle geben, eigentlich will ich eh Gebrauchte, diese Verschwendung muss nicht immer sein und der Preis spricht für sich. Meinen Stundenplan muss ich auch endlich erstellen und die Veranstaltungen belegen, zum Glück geht heutzutage alles ganz schnell über Internet. Ist es wirklich nicht mehr möglich ohne Internet zu sein?

14. Oktober
Ach mein geliebtes Internet, wie schön sind diese fünf Minuten mit dir. Endlich kann ich Bücher bestellen. Am Wochenende hab' ich eine Anzeige für Nachhilfe aufgegeben und sehe schon, dass ich die ersten Mails habe, öffnen kann ich sie nicht. Dafür konnte ich in der PH den Stundenplan fertig machen.

16. Oktober
Ich fahre übers Wochenende heim, endlich wieder Internet, das heißt ich kann endlich auch wieder bloggen.

17. Oktober
Bin am Computer und lese, dass die Bahnen am Sonntag streiken. Was soll ich jetzt bitte ohne Auto machen? Ich muss am Montag unbedingt in der PH sein. Ich kann doch die ersten richtigen Vorlesungen nicht gleich verpassen...

Wie abenteuerlich meine Rückfahrt war und wie sich die Situation gerade zuspitzt, lest ihr ganz bald hier.
Danke, dass ihr mir den Glauben ans Bonbon wieder gegeben habt!

 

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Bunte Grüße und einen schönen Tag,
Marie ♥