Mittwoch, 31. Dezember 2014

Mein 2014

Hallo meine Lieben,
wie mein Jahr 2014 war? Es waren zugleich die besten und schlechtesten 365 Tage meines Lebens.
Seit meinem Umzug ist nichts mehr so wie es war. Ich muss versuchen zwei komplett verschiedene Leben, die in verschiedenen Bundesländern stattfinden, unter einen Hut zu bekommen. Das macht 2014 auch zu meinem schlimmsten Jahr. Ich schaffe das nämlich noch nicht so richtig und am liebsten würde ich eine Woche hier und eine dort verbringen. Vielleicht hilft die Zeit mir dabei, vielleicht lässt sie die ständigen Abschiede auf Zeit irgendwann leichter werden.
Trotzdem darf ich mich nicht beklagen, ich wollte es schließlich so, vor allem, weil 2014 der wunderbarste Mensch überhaupt in mein Leben trat. Einer, der mich so nimmt wie ich bin und der auch die Entfernung monatelang ohne Murren ertrug und mir stets treu zur Seite stand.
Mindestens genauso treu sind mir meine lieben Freunde aus Bayern. Mein Keks, auf den ich Tag für Tag zählen kann, mein Capellirossa, der immer ein offenes Ohr hat und hier auf dem Bonbon vor ein paar Wochen einiges am Layout umgestaltete. Nicht zu vergessen ist unser Künstler De Wincy, den es in den Osten verschlug der aber immer noch mit Insiderweisheiten aus der Schulzeit glänzt. Ich freue mich auf morgen ihr drei. Danke für alles!
Blogtechnisch hatte ich nie so großen Erfolg wie in den letzten 12 Monaten. Interviews, Sponsoring, Treffen, wunderbare Kontakte zu euch und nicht zuletzt meine Abenteuerreise im Sommer machten das alles so besonders. Vorgestern kamen übrigens per Post Geburtstagsglückwünsche für 2014 von einem ganz tollen Schauspieler herein geschneit. Ich hebe sie einfach bis April auf und tue so, als wären sie aktuell :D
Und jetzt meine Lieben, wünsche ich euch noch einen wundervollen Abend. Macht nichts, was ihr später bereut, trinkt nicht so viel und kommt sicher in 2015.
Herzlichen Dank an euer Vertrauen in mich. 2015 wird unser Jahr!


Montag, 29. Dezember 2014

Keep on, keep on, 'till the brake of dawn

Hallo meine Lieben,
wie schon den letzten Post über My First Band, betitele ich auch diesen mit einer Zeile aus Runaways. Einerseits, weil es seit der Tour eines meiner Favoriten ist und andererseits, weil es natürlich perfekt passt.
Es ist punkt 20 Uhr. Unser Stammplatz (Mama, wo treffen wir uns wieder, falls wir uns verlieren? - Erste Reihe, vorne links ;).) hat uns wieder und ich kann Heikki P. kaum erwarten. Und Heikki K. und Antti. Und Mikko und Juho. Unglaublich, ich habe wirklich keinen eindeutigen Liebling, jeder einzelne der fünf Jungs lässt mein Herz höher schlagen.


20:01 ist es nun endlich so weit. Die beiden Heikkis und Antti hatten wohl keine großen Probleme vor dem Kleiderschrank. Pailettenjäckchen und Leohemd scheinen stets eine sichere Bank zu sein. Nur einer ist kaum zu erkennen. Jesus, Knecht Ruprecht oder Weihnachtsmann waren noch in Coburg seine Spitznamen. Plötzlich steht an dieser Stelle ein junger Mann mit Glatze und Bart, aber ohne Zigaretten und Mantel. Niemals hätte ich Mikko so erkannt. Niemals.

Ohne großes Gerede geht es los. Schon während des ersten Titels We built a house geschieht wohl das Highlight des Abends. Mikko, der finstere Knecht Ruprecht, lächelt. Er hört gar nicht mehr damit auf. Zwischen dem Bart blitzt ein Zahn hervor, Augen leuchten und das Gesicht eines kleinen Jungens erscheint auf einmal. So etwas zuckersüßes sehe ich zum ersten Mal. Ich kann nicht rational denken und es wird mir nicht möglich, unparteiisch über diesen Abend zu berichten. Ich bin schon wieder verliebt.
Dieses Glück darf wohl keine fünf Minuten anhalten, denn der jetzige Song bricht mir das Herz. Delorean. Ein Lied, das so wunderschön beginnt und dann eine Wendung nimmt, die keiner sehen will. Ich spüre ein bisschen den Schmerz und die Trauer, es tut mir selbst weh, besonders, weil ich erst gestern einen ziemlich bösen Streit hatte. Ich will nicht so enden. Ich will nicht, dass unsere Geschichte auch mal zu einem der traurigsten Lieder überhaupt wird. Mal wieder merke ich wie oft Musik einen zum Nachdenken bringt.
Die nächsten zwei Lieder kenne ich kaum, da sie leider auf keinem der beiden Alben sind, aber wenigstens hatte ich jetzt noch ein wenig Zeit zum Grübeln.
Ich glaube, nun kommt etwas das ich kenne... Ahhh, das ist Parachute und bringt mich endlich wieder zum Lächeln. Ich muss an all meine Fallschirme denken, die mich Tag für Tag auffangen. An meine Mama, die hier an meiner Seite steht und mich an diesem Wochenende besucht. An meinen Papa, den ich sehr vermisse und auch noch auf den MFB Geschmack bringen muss. An meine lieben Freunde, an meine engsten Verwandten, an meine Nachbarn, an jeden einzelnen meiner Leser und natürlich an meinen Schatz. Mein Blick schweift zwischen dem süßen Mikko, der gefragt wird, warum seine Tracklist voller Bier ist und Heikki P., der wie gewohnt alles gibt. Mir wird noch wärmer und ich bekomme ganz schön rote Backen als er mich für einen Augenblick anlächelt. Vielleicht auch für zwei, ich kann es nicht sagen, irgendwie stand die Zeit für diesen magischen Moment still. Ups, ich weiß gar nicht mehr, welches Lied gerade gespielt wird, sollte mal wieder zuhören.  

Sonntag, 28. Dezember 2014

Es war einmal

Hallo meine Lieben,
seit gestern fällt ganz Deutschland in den Winterschlaf. Dicke Schneedecken umhüllen sanft die ganze Landschaft. Jede Stadt sieht aus wie ein Weihnachtsmärchendorf, wenn sie unter feinem Puderzucker liegt.
Doch in der ganzen Stille, tief unter dem Schnee begraben lag etwas, das sich gegen diese Ruhe wehrte. Das aufwachte, sich schüttelte und wieder zurück in die alten Zeiten wollte. Es war ein kleines Bonbon, das seiner Besitzerin stets Freude bereitete und das Gefühl, anders zu sein. Das Glitzern des Schnees war für die beiden unwichtig, da sie selbst ein bisschen schnuppern durften, an der Luft der Sternchen, da sie in deren Gegenwart selbst diesen Glamour spürten. Gerade dieser Glamour fehlte dem Mädchen, in der Zeit ihres Lebens, in der sie ihn gebraucht hätte, hatte sie keine Zeit, um für ihn zu arbeiten.
Sie war in einem Teufelskreis gefangen. Sie wollte, aber sie konnte nicht. Sie vermisste ihr altes Ich, das sich lieber bis 4 Uhr morgens um sein Bonbon kümmerte, als zu schlafen. Sie vermisste die Treffen und Interviews, in den letzten fünf Monaten hatte sie nur eines und so wollte sie ausbrechen aus dieser Gefangenschaft.
Sie beschloss sich neue Prioritäten zu setzen und wenn sie nicht gestorben ist, dann schreibt sie noch heute.


Mittwoch, 3. Dezember 2014

Kiss the boys, I know you want to

Hallo meine Lieben,
eines kann ich vorweg nehmen: alle Emotionen, die einem Menschen möglich sind, lagen dieses Wochenende so eng beieinander wie nie zuvor.
Statt meine Mama am Donnerstag nach vier Stunden Fahrt vom Bahnhof abzuholen, musste ich sie zum Bus schicken, um auf mich in der Arbeit zu warten. Alles andere als die feine Art, ich weiß. Direkt danach ging es nach Karlsruhe auf den Weihnachtsmarkt. Kann mir bitte jemand sagen, warum alle so durchdrehen, wenn es um diesen Markt geht? So toll war der auch nicht...
Am Freitag um 7 Uhr morgens zeigte sich meine schlechte Vorbereitung auf das Konzert: ich wollte weiter schlafen, weil ich keine Lust hatte meine Sachen zu packen. Nach dem Badezimmerbesuch und einem viel zu langen Frühstück ging es schließlich um kurz nach 10 zum ersten Teil unseres Skandinavientages.
Bei IKEA war soweit alles gut, doch der anschließende Weg zum Jugendhaus gestaltete sich schwerer als gedacht. Als Menschen ohne Navi waren wir unterwegs, eine Unmöglichkeit in der heutigen Zeit, denn Straßenschilder werden vor allem in Stuttgart wohl überbewertet. Auto um Auto stand am endlosen Straßenrand, das einzige was ich wollte war eine Toilette. Knapp zwei Stunden drückte mir die Blase dermaßen, dass ich auf irgendeinen Parkplatz in Bad Cannstatt fuhr (die Halle war ja nicht angeschrieben) und mich zu Fuß auf die Suche nach einer Entleerungsmöglichkeit suchte. Ich kann euch sagen, wer lustige Klogeschichten sucht, sollte sich bei mir melden, das geht jetzt nämlich über das Thema hinaus.
Wie auch schon beim letzten Konzert in Coburg war ich extrem enttäuscht vom Veranstalter und dem Veranstaltungsort. In beiden Fällen wurden meine Mails ignoriert und das Personal hatte relativ wenig Ahnung. Was eine Reihe ist, führte auch ein weiteres Mal bei allen Beteiligten zu Ratlosigkeit, was wiederum zu der immer gleichen Diskussion führte, dass der frühe Vogel den Wurm, beziehungsweise den Platz in der ersten Reihe fängt und nicht die Spätberufenen. Ich bin das so unendlich leid. Mit ein wenig Respekt und Anstand unter den Fans wäre der Abend dreimal so schön gewesen, aber so ist man genervt hoch zehn, besonders, wenn der Einlass nicht pünktlich stattfindet und es nur eine (!) Reihe gibt. Es gab wirklich nur einen einzigen Kartenabreißer, was die kleinen Tricks, die den Einlass beschleunigen, unnütz machten.
Achja, den Schock des Abends hätte ich fast vergessen... Könnt ihr euch vorstellen, dass ich meine Geliebten, Heikki P. und Antti, fast nicht erkannt hätte? Von oben bis unten schwarz gekleidet schlenderten sie um den Bus. Schwarz. Ohne Pailletten, Karo-oder Zebrahose. Ohne Glitzer, ohne schreckliche Geschmacksverirrungen.
Ich muss euch jetzt gestehen, dass ich über den restlichen Post noch eine Nacht schlafen muss. Aber ich bin mal so gemein und verrate, dass es ziemlich heiß herging. Es wurde getrunken und geküsst ohne Ende. Und abgehottet natürlich. Sorryyy.