Sonntag, 20. Juli 2014

Hier spricht der Meister, Jägermeister!

Hallo meine Lieben,
(18.07.14, 23:04) also ich muss sagen Schifffahren hat irgendwas. Ich hatte ziemliche Sorgen, dass mir schlecht wird oder ich Angst habe, aber es ist total schön hier. Dank Aleksis oder kostenlosem Wlan wird es nicht langweilig und der Akku ist auch schnell nachgeladen. Hier ist es, wie man es immer in solchen Kitschfilmen sieht, nur nicht ganz so edel, doch im Großen und Ganzen fühlt man sich wie im Film. Da mein Geld aber leider nur für einen Deckplatz reichte, muss ich mir später erst noch einen Platz suchen, an dem ich meinen Schlafsack auspacken kann, um nicht vollkommen fertig in Finnland anzukommen. Momentan bin ich doch wieder froh, diese Reise zu machen, die Zweifel der letzten Tage fließen wie die regelmäßigen Wellen davon.
Außerdem habe ich noch 25 Kronen (2,5€), die werde ich später noch sinnlos am Spielautomaten verzocken. Hm, und ein bisschen Essen wäre auch nicht schlecht...
(18.07.14, 23:21) Ich will mich gerade auf den Weg zum Zocken machen als Aleksi wieder vorbei kommt. Ob ich wisse, dass es hier einen Nachtclub gäbe? -Nope. -So we have to check out.
(18.07.14, 23:27) Aleksi stellt mir seine Kollegen vor. Ich frage ihn, ob Finnen wirklich immer betrunken sind, er verneint, während er abwechselnd Bier und Wodka trinkt. Ich solle nicht solche Vorurteile haben. Wir reden über die Musik der Livenband, ich mag sie gar nicht, er umso mehr, dafür kann er Sunrise Avenue nicht ausstehen. My First Band kennt er gar nicht, deshalb unterhalten wir uns weiter über Klischees. Norweger seien auf jeden Fall ok.
Nach einem kurzen Abstecher nach draußen, um die Alandinseln anzuschauen, schlafe ich am Tisch fast ein.


(19.07.14, 00:04) Nach dem hundertsten Mal nehme ich Aleksis Angebot an, bei ihnen in der Kabine zu schlafen, weil noch zwei Betten frei seien und ich keines habe. Ein bisschen mulmig ist mir schon, die Alternative ist aber das Deck mit unendlich vielen Finnen.
(19.07.14, 00:25) Gerade im Bett kommt der nächste Kollege, für ihn ist meine Übernachtung auch selbstverständlich. Als er fragt, warum ich so schaue, sage ich, ich habe nicht erwartet heute Nacht mit drei Finnen in einem Zimmer zu landen. Sie lachen und das Getratsche geht los, meistens auf Englisch aber zwischen drin schleicht sich doch immer wieder ein finnischer Satz ein. Sie wünschen mir eine gute Nacht -bis Pekka kommt, in dessen Bett ich liege und der -ohne es zu wissen- in die andere Kabine umziehen muss.
Eigentlich sind wir alle müde und wollen schlafen, aber das Reden will kein Ende nehmen bis man aus einer Ecke leises Schnarchen hört. Ich bekomme noch den Satz 'Never trust Finnish guys.' an den Kopf geschmissen, das macht Mut.
(19.07.14, 2:30) Endlich konnte ich einschlafen und habe einen wunderschönen Traum von einem wunderschönen Karlsruher. Auch, wenn ich gerade auf dem Wasser bin, schwebe ich auf Wolke 7. Plötzlich wird die Tür auf und ich aus meinem Traum gerissen. Ein ca. 40 Jähriger gut ernährter und randvoller Finne steht vor mir. Pekka ist zurück und kann sich sogar noch an meinen Namen erinnern, dann geht er brav nach nebenan. Meine Zimmerkollegen klären das netterweise alles auf Finnisch für mich, außer Aleksi, der das eigentlich machen wollte, der schläft seelenruhig weiter. Und anstatt jetzt auch wieder ins Land der Träume zu versinken, wird wieder getratscht.
(19.07.14, 6:30) Es kommt eine Durchsage, wir seien in einer Stunde in Turku und sollen nun bitte aufstehen, ich mache mein Handy an und freue mich, dass die Frau aus der Durchsage sich irrt, es ist doch erst 5:30. Es fällt mir ein, dass es eine Zeitverschiebung gibt, na toll. Meine neuen Freunde machen sich wegen meines Unwissens schon wieder über mich lustig, irgendwann packe ich meine Sachen zusammen, wir verabschieden uns und ich gehe wieder.
Völlig verschlafen komme ich in Finnland an, aber ich bin glücklich, diese Nacht werde ich nie vergessen, definitiv die Rettung meines Urlaubs.
_Marie_
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