Seit
Ende Oktober habt ihr ständig mitbekommen, wie sehr ich mich auf die Big Band
Theory Tour von Sunrise Avenue gefreut hab‘ und letzte Woche durfte ich endlich
hingehen. Im Vorfeld habe ich mich schon genau über alles informiert, also wo
es zum Beispiel Toiletten gibt (hört sich blöd an, aber ist eins der
wichtigsten Sachen!) oder ob ich meine Spiegelreflex mitnehmen darf. Falls
nicht, wollte ich mir die Diskussionen am Eingang ersparen und sie gar nicht
mitnehmen. Gut, dass ich nachgefragt hab. Ich durfte sie nämlich nicht
mitnehmen, das sei nur mit Presseausweis erlaubt.. Naja das war’s zum
Vorgelaber. Jetzt geht’s loohoos:
Puh, war das ein Tag. Ich hab' schon auf der Facebookseite von Sunrise
Avenue gepostet, dass es für das, was am Dienstag passiert ist, keine Worte
gibt. Wirklich, Worte
können das alles nicht beschreiben. So wie Samu schon singt: 'And I don't know
the right words I should say, never felt anything this way..' Es ist unmöglich, so etwas zu
beschreiben, aber ich versuche es trotzdem.
Meine Mama und ich fahren kurz nach 9 los und sind ca. um 10:30 in Fürth.
Als wir gerade zur Stadthalle hochfahren, sehe ich neben uns zwei Busse mit
getönten Scheiben und was soll ich sagen, ja, das waren sie. Weil es uns aber definitiv zu lang ist, von 10:30 bis 19:00
draußen zu stehen, laufen wir noch ein bisschen in der Stadt rum und sind um
12:30 wieder zurück. Die Tourbusse stehen zum Glück direkt neben uns, sodass
wir hin und wieder den ein oder anderen Blick von Samu und meinem Liebling Riku
erhaschen können. Irgendwann kommt auf einmal Samu mit einer Kiste Cola in der
Hand aus dem Bus. Ich denk' mir nur 'Hä, was macht der denn jetzt?!' Und schon
steht Laber-Haber vor uns und fragt ob wir 'thirsty' sind. Äh ja, und selbst
wenn nicht: wer würde denn nichts trinken, wenn es einem von Samu Haber
persönlich serviert wird?! Ganz egal wie schlecht das Konzert wird, der Tag war
jetz schon perfekt.
Als ich später zu unserem Auto gegangen bin, winkt Riku anscheinend aus dem
Taxi. Mist :/ Kurz vor sieben dürfen wir endlich in die Halle, ich renne so
schnell ich kann, nur um den besten Platz genau vor Riku zu bekommen. Gesagt,
getan. Der Platz war sicher. Meine Mama kommt auch langsam. was verschönert das
Warten jetzt besser, wie eine kleine Shoppingtour? Deshalb schaue ich mich noch
ein bisschen in dem Gebäude um. Durst habe ich zwar nicht, aber trotzdem fällt mir
der Getränkestand sofort ins Auge: 'Äh, kann ich die Becher vielleicht auch
ohne Inhalt haben?!' Ja, konnte ich, wie ihr seht.
Danach schaue ich mich noch ein bisschen am Merchandisestand um und entscheide
mich schließlich für ein Button und Plektrum Set, danach geht’s wieder zurück
auf meinen Platz. Jetzt kann ich es kaum erwarten, bis die Vorband endlich
beginnt. Angekündigt sind vier finnische Jungs, die sich Superscar nennen. Auf
youtube hatte ich mir schon mal ein Lied angehört, so begeistert war ich damals
nicht.. Aber als die Jungs dann endlich auf die Bühne kommen, muss ich grinsen.
Die sind echt mehr als süß. Der Gitarrist genau vor mir sieht aus wie ein
kleiner Hund, am liebsten möchte ich ihn in den Arm nehmen und abknutschen.
Weil er immer ein bisschen grimmig schaut, grinse ich ihn an und schwupps, da gibt‘s
auch von seiner Seite ein Lächeln. Irgendwie schaut er mich jetzt die ganze
Zeit an. Ok, einfach wegschauen. Oh nein, er schaut immer noch, ich glaub‘ ich wird‘
rot. Die ganze halbe Stunde kommen
Muttergefühle in mir hoch, weil die Kerle einfach nur zum Knuddeln sind. Noch
so jung (wahrscheinlich 10 Jahre älter wie ich, aber egal :D) und nervös sind.
Kurz vor Schluss kommt der andere Gitarrist rüber und will mit uns abklatschen,
aber die Arme sind zu kurz. Haha, ich muss lachen. Nach guten 30 Minuten
verschwindet die Band von der Bühne und kommt wieder, um ihre Sachen selbst
abzubauen. Das finde ich echt total sympathisch. Irgendwie haben sie’s mir echt
angetan ;)
Eine Cola von Samu, eine superniedliche Vorband. Langsam steigen meine
Erwartungen ins Unermessliche.
Punkt Neun geht es los. Das Licht geht aus. Sirenen gehen an. Riku kommt
auf die Bühne. Er steht genau vor mir. Sie spielen los.
I gotta go ist nicht unbedingt eines
meiner Lieblingslieder, aber trotzdem haut es ohne Ende rein. Mein Gesicht tut
mir vor Grinsen schon fast weh, aber ich kann einfach nicht anders. Ich bekomme
überall Gänsehaut, gleichzeitig ist mir total heiß und das liegt sicherlich
nicht nur an meinem Pullover.. Ich frage mich, wie man so hammermäßig Gitarre
spielen und dabei gleichzeitig so gut aussehen kann wie Riku ;) Jedes neue Lied
übertrifft das Vorherige. Ich kann es immer noch nicht fassen, ein Teil davon
zu sein. Ok, langsam geht mir Riku auf die Nerven. Er merkt genau, dass ich ihn
die ganze Zeit anschaue, er merkt, wie glücklich ich bin und trotzdem schafft
er es nicht, mir nur eine Sekunde Aufmerksamkeit zu schenken. Egal. Dafür
grinsen mich zwei von den ‚Big Band Guys‘ ständig an.
Ich liebe es, wenn Samu zwischen den Liedern irgendwas erzählt. Ich liebe
seine Stimme. Ich liebe seinen Humor und muss bei jedem noch so kleinen Witz,
laut anfangen, zu lachen. Ich höre, wie die Jungs Happiness anspielen, eines meiner Lieblingssongs. Der Abend ist und
bleibt perfekt. Kurz darauf fällt Samu natürlich nichts Besseres ein, als auch
noch über Fußball in Finnland zu reden. Besser geht’s nicht. Sie spielen 6-0 und ja, schön, dass Samu die
Liedtexte immer so super bildlich darstellt, besonders bei I will love you, I will hold you, satisfy you, you'll never wanna let
me go Aber ganz ehrlich, das würde auch fehlen. Zwei oder drei Lieder
später spielen sie Hollywood Hills
und mir wird auf einmal ganz anders. Das Lied bringt einfach zu viele
Erinnerungen mit sich und ich muss anfangen zu weinen. Da ich aber mitleidige
Blicke von den Bläsern bekomme, fange ich mich wieder und fühle mich jetzt
irgendwie frei. Die alte Geschichte kann ich vergessen, es hat eh keinen Sinn
mehr. Beim letzten Lied (Nasty) wird es auch noch einmal richtig ‚schmudsig‘,
wie Herr Haber so schön sagt, man solle allen Kindern, Haustieren ‚or whatever‘
die ‚ears and eyes‘ zuhalten und zeigt dabei zuerst auf die Augen und dann die
Ohren. So kleine Versprecher machen alles einfach noch perfekter. Ich bin
überwältigt von der Band, es war ein super Abend, aber trotzdem bin ich ein
bisschen enttäuscht von Riku. Nach dem ‚schmudsigen‘ Lied wird es nochmal
richtig schmutzig und Riku wischt seinen kompletten Kopf an dem Handtuch ab,
auf das ich kurz zuvor gezeigt habe. Ich kann es nicht glauben, aber jetzt
kniet er sich etwas vor mich, grinst mich an und gibt mir sein Handtuch direkt
in die Hand. Ich wusste es doch. Er muss grinsen und ich noch viel mehr. Er
wirft noch ein Plektrum in die erste Reihe, alle um mich herum suchen es, aber
mir ist es egal, ich hab schließlich Riku Rajamaas Handtuch. Es riecht nicht
unbedingt nach frischen Blumen, eher nach einer Portion Schweiß und einer
halben Flasche Bier, die neben der Bühne noch schnell geleert wurde. Während
die anderen suchen und suchen setzte ich meinen Schmollmund auf, der seine
Aufgabe voll erfüllt. Mit einem weiteren Grinsen wirft mir Riku auch noch
direkt ein Plektrum zu. Wuhu, ich liebe ihn. Das habe ich echt nicht erwartet,
der Schlingel hat mich die ganze Zeit genau aus dem Augenwinkel beobachtet und
gemerkt, dass ich nicht zu Samu schaue und mir dabei Sabber aus dem Mund läuft,
wie bei anderen Dame der ersten Reihe im gesetzteren Alter. Irgendwann geht
Riku und wir gehen auch. Es war der zweitbeste Abend meines Lebens. Draußen
stehen noch Superscar und ich lasse mir meine Flagge von ihnen unterschreiben.
Jetzt sind sie viel gechillter und richtig gut drauf. Der Gitarrist will sich
ein Scherzchen wegen meiner Flagge erlauben, das aber etwas missglückt ist. Der
Schlagzeuger entgegnet nur ‚Oh, that was a bad joke!‘ Ich bedanke mich und dann
machen wir uns auf den Heimweg. Dass ich die nächste vier Nächte kein Auge zu
bekomme, muss ich wohl nicht erwähnen.. Ich nehme so unglaublich viel von dem
Konzert mit. Eine Cola von Samu, ein Handtuch und ein Plektrum von Riku, ein
Autogramm von Superscar, zwei Tourbecher, zwei Buttons und drei gekaufte
Plektren, hunderte Fotos, ein Pläuschchen mit Superscar, 10000de Erinnerungen
und nicht zuletzt eine nette Bekanntschaft, die wir wohl noch auf dem ein oder
anderen Konzert treffen werden.
P.S.: Übrigens hat es nur so lange gedauert, den Post fertig zu
machen, weil ich selbst erst mal runterkommen musste. Das waren sooo viele
Eindrücke auf einmal. Für meinen kleinen Kopf war das alles viel zu viel und
die ganzen Einzelheiten kommen mir auch erst nach und nach wieder ;)
P.P.S.:
Das Handtuch ist jetzt (natürlich ungewaschen) gut aufbewahrt und stinken tut
es zum Glück auch nicht mehr.
_Marie_
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Danke, dass du meinen Blog besuchst & kommentierst!
Bunte Grüße und einen schönen Tag,
Marie ♥