Montag, 18. März 2013

Big Band Theory Tour/ Fürth


Seit Ende Oktober habt ihr ständig mitbekommen, wie sehr ich mich auf die Big Band Theory Tour von Sunrise Avenue gefreut hab‘ und letzte Woche durfte ich endlich hingehen. Im Vorfeld habe ich mich schon genau über alles informiert, also wo es zum Beispiel Toiletten gibt (hört sich blöd an, aber ist eins der wichtigsten Sachen!) oder ob ich meine Spiegelreflex mitnehmen darf. Falls nicht, wollte ich mir die Diskussionen am Eingang ersparen und sie gar nicht mitnehmen. Gut, dass ich nachgefragt hab. Ich durfte sie nämlich nicht mitnehmen, das sei nur mit Presseausweis erlaubt.. Naja das war’s zum Vorgelaber. Jetzt geht’s loohoos:
Puh, war das ein Tag. Ich hab' schon auf der Facebookseite von Sunrise Avenue gepostet, dass es für das, was am Dienstag passiert ist, keine Worte gibt. Wirklich, Worte können das alles nicht beschreiben. So wie Samu schon singt: 'And I don't know the right words I should say, never felt anything this way..' Es ist unmöglich, so etwas zu beschreiben, aber ich versuche es trotzdem.
Meine Mama und ich fahren kurz nach 9 los und sind ca. um 10:30 in Fürth. Als wir gerade zur Stadthalle hochfahren, sehe ich neben uns zwei Busse mit getönten Scheiben und was soll ich sagen, ja, das waren sie. Weil es uns aber  definitiv zu lang ist, von 10:30 bis 19:00 draußen zu stehen, laufen wir noch ein bisschen in der Stadt rum und sind um 12:30 wieder zurück. Die Tourbusse stehen zum Glück direkt neben uns, sodass wir hin und wieder den ein oder anderen Blick von Samu und meinem Liebling Riku erhaschen können. Irgendwann kommt auf einmal Samu mit einer Kiste Cola in der Hand aus dem Bus. Ich denk' mir nur 'Hä, was macht der denn jetzt?!' Und schon steht Laber-Haber vor uns und fragt ob wir 'thirsty' sind. Äh ja, und selbst wenn nicht: wer würde denn nichts trinken, wenn es einem von Samu Haber persönlich serviert wird?! Ganz egal wie schlecht das Konzert wird, der Tag war jetz schon perfekt.
Als ich später zu unserem Auto gegangen bin, winkt Riku anscheinend aus dem Taxi. Mist :/ Kurz vor sieben dürfen wir endlich in die Halle, ich renne so schnell ich kann, nur um den besten Platz genau vor Riku zu bekommen. Gesagt, getan. Der Platz war sicher. Meine Mama kommt auch langsam. was verschönert das Warten jetzt besser, wie eine kleine Shoppingtour? Deshalb schaue ich mich noch ein bisschen in dem Gebäude um. Durst habe ich zwar nicht, aber trotzdem fällt mir der Getränkestand sofort ins Auge: 'Äh, kann ich die Becher vielleicht auch ohne Inhalt haben?!' Ja, konnte ich, wie ihr seht.


Danach schaue ich mich noch ein bisschen am Merchandisestand um und entscheide mich schließlich für ein Button und Plektrum Set, danach geht’s wieder zurück auf meinen Platz. Jetzt kann ich es kaum erwarten, bis die Vorband endlich beginnt. Angekündigt sind vier finnische Jungs, die sich Superscar nennen. Auf youtube hatte ich mir schon mal ein Lied angehört, so begeistert war ich damals nicht.. Aber als die Jungs dann endlich auf die Bühne kommen, muss ich grinsen. Die sind echt mehr als süß. Der Gitarrist genau vor mir sieht aus wie ein kleiner Hund, am liebsten möchte ich ihn in den Arm nehmen und abknutschen. Weil er immer ein bisschen grimmig schaut, grinse ich ihn an und schwupps, da gibt‘s auch von seiner Seite ein Lächeln. Irgendwie schaut er mich jetzt die ganze Zeit an. Ok, einfach wegschauen. Oh nein, er schaut immer noch, ich glaub‘ ich wird‘ rot.  Die ganze halbe Stunde kommen Muttergefühle in mir hoch, weil die Kerle einfach nur zum Knuddeln sind. Noch so jung (wahrscheinlich 10 Jahre älter wie ich, aber egal :D) und nervös sind. Kurz vor Schluss kommt der andere Gitarrist rüber und will mit uns abklatschen, aber die Arme sind zu kurz. Haha, ich muss lachen. Nach guten 30 Minuten verschwindet die Band von der Bühne und kommt wieder, um ihre Sachen selbst abzubauen. Das finde ich echt total sympathisch. Irgendwie haben sie’s mir echt angetan ;)
Eine Cola von Samu, eine superniedliche Vorband. Langsam steigen meine Erwartungen ins Unermessliche.
Punkt Neun geht es los. Das Licht geht aus. Sirenen gehen an. Riku kommt auf die Bühne. Er steht genau vor mir. Sie spielen los.
I gotta go ist nicht unbedingt eines meiner Lieblingslieder, aber trotzdem haut es ohne Ende rein. Mein Gesicht tut mir vor Grinsen schon fast weh, aber ich kann einfach nicht anders. Ich bekomme überall Gänsehaut, gleichzeitig ist mir total heiß und das liegt sicherlich nicht nur an meinem Pullover.. Ich frage mich, wie man so hammermäßig Gitarre spielen und dabei gleichzeitig so gut aussehen kann wie Riku ;) Jedes neue Lied übertrifft das Vorherige. Ich kann es immer noch nicht fassen, ein Teil davon zu sein. Ok, langsam geht mir Riku auf die Nerven. Er merkt genau, dass ich ihn die ganze Zeit anschaue, er merkt, wie glücklich ich bin und trotzdem schafft er es nicht, mir nur eine Sekunde Aufmerksamkeit zu schenken. Egal. Dafür grinsen mich zwei von den ‚Big Band Guys‘ ständig an.
Ich liebe es, wenn Samu zwischen den Liedern irgendwas erzählt. Ich liebe seine Stimme. Ich liebe seinen Humor und muss bei jedem noch so kleinen Witz, laut anfangen, zu lachen. Ich höre, wie die Jungs Happiness anspielen, eines meiner Lieblingssongs. Der Abend ist und bleibt perfekt. Kurz darauf fällt Samu natürlich nichts Besseres ein, als auch noch über Fußball in Finnland zu reden. Besser geht’s nicht. Sie spielen 6-0 und ja, schön, dass Samu die Liedtexte immer so super bildlich darstellt, besonders bei I will love you, I will hold you, satisfy you, you'll never wanna let me go Aber ganz ehrlich, das würde auch fehlen. Zwei oder drei Lieder später spielen sie Hollywood Hills und mir wird auf einmal ganz anders. Das Lied bringt einfach zu viele Erinnerungen mit sich und ich muss anfangen zu weinen. Da ich aber mitleidige Blicke von den Bläsern bekomme, fange ich mich wieder und fühle mich jetzt irgendwie frei. Die alte Geschichte kann ich vergessen, es hat eh keinen Sinn mehr. Beim letzten Lied (Nasty) wird es auch noch einmal richtig ‚schmudsig‘, wie Herr Haber so schön sagt, man solle allen Kindern, Haustieren ‚or whatever‘ die ‚ears and eyes‘ zuhalten und zeigt dabei zuerst auf die Augen und dann die Ohren. So kleine Versprecher machen alles einfach noch perfekter. Ich bin überwältigt von der Band, es war ein super Abend, aber trotzdem bin ich ein bisschen enttäuscht von Riku. Nach dem ‚schmudsigen‘ Lied wird es nochmal richtig schmutzig und Riku wischt seinen kompletten Kopf an dem Handtuch ab, auf das ich kurz zuvor gezeigt habe. Ich kann es nicht glauben, aber jetzt kniet er sich etwas vor mich, grinst mich an und gibt mir sein Handtuch direkt in die Hand. Ich wusste es doch. Er muss grinsen und ich noch viel mehr. Er wirft noch ein Plektrum in die erste Reihe, alle um mich herum suchen es, aber mir ist es egal, ich hab schließlich Riku Rajamaas Handtuch. Es riecht nicht unbedingt nach frischen Blumen, eher nach einer Portion Schweiß und einer halben Flasche Bier, die neben der Bühne noch schnell geleert wurde. Während die anderen suchen und suchen setzte ich meinen Schmollmund auf, der seine Aufgabe voll erfüllt. Mit einem weiteren Grinsen wirft mir Riku auch noch direkt ein Plektrum zu. Wuhu, ich liebe ihn. Das habe ich echt nicht erwartet, der Schlingel hat mich die ganze Zeit genau aus dem Augenwinkel beobachtet und gemerkt, dass ich nicht zu Samu schaue und mir dabei Sabber aus dem Mund läuft, wie bei anderen Dame der ersten Reihe im gesetzteren Alter. Irgendwann geht Riku und wir gehen auch. Es war der zweitbeste Abend meines Lebens. Draußen stehen noch Superscar und ich lasse mir meine Flagge von ihnen unterschreiben. Jetzt sind sie viel gechillter und richtig gut drauf. Der Gitarrist will sich ein Scherzchen wegen meiner Flagge erlauben, das aber etwas missglückt ist. Der Schlagzeuger entgegnet nur ‚Oh, that was a bad joke!‘ Ich bedanke mich und dann machen wir uns auf den Heimweg. Dass ich die nächste vier Nächte kein Auge zu bekomme, muss ich wohl nicht erwähnen.. Ich nehme so unglaublich viel von dem Konzert mit. Eine Cola von Samu, ein Handtuch und ein Plektrum von Riku, ein Autogramm von Superscar, zwei Tourbecher, zwei Buttons und drei gekaufte Plektren, hunderte Fotos, ein Pläuschchen mit Superscar, 10000de Erinnerungen und nicht zuletzt eine nette Bekanntschaft, die wir wohl noch auf dem ein oder anderen Konzert treffen werden.


P.S.: Übrigens hat es nur so lange gedauert, den Post fertig zu machen, weil ich selbst erst mal runterkommen musste. Das waren sooo viele Eindrücke auf einmal. Für meinen kleinen Kopf war das alles viel zu viel und die ganzen Einzelheiten kommen mir auch erst nach und nach wieder ;)
P.P.S.: Das Handtuch ist jetzt (natürlich ungewaschen) gut aufbewahrt und stinken tut es zum Glück auch nicht mehr.
_Marie_
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