Hallo meine Lieben,
in alter Frische melde ich mich heute zurück.
Am Dienstag war ich in meiner absoluten Lieblingsstadt Nürnberg.
Vielleicht habt ihr ein paar Fotos davon ja schon auf meiner
Facebookseite gesehen, Respekt übrigens, wie schnell anhand meiner
Fußfies erraten wurde, wo ich war.
Angefangen hat der Tag, wie jeder Tag in Nürnberg anfangen sollte: mit
einer fantastischen Butterbreze von Kolb. Auch auf die Gefahr hin, dass
ich mich mit dieser Aussage wiederhole, muss ich sie einfach in jedem
Post über die Dürer Stadt erneut aufgreifen. Wie kann etwas so Einfaches
so grandios schmecken? Es ist und bleibt ein Rätsel. Als ich mir vor
drei Wochen am Bahnhof eine genehmigte, kam nach mir ein Mann an den
Stand und meinte zur Verkäuferin: 'Haha. Bekomme ich bitte noch Eine?
Die war sooo lecker!' Jaha mein Lieber, so schnell wirst du die
Brezensucht jetzt nicht mehr los. Vielen Dank an die Bäckerei Kolb für die
geschmackliche Bereicherung jedes Besuchs.
Nach der ersten Stärkung ging es ein bisschen Shoppen und ich wurde auch fündig: neue Hose, neues Shirt und was man sonst eben noch so braucht.
Danach kam das eigentliche und lang ersehnte Highlight: das Albrecht
Dürer Haus. Fragt mich nicht, was mich an diesem Künstler so unheimlich
fasziniert, ich weiß es selbst nicht, aber ich bin mittlerweile zu einem
riesen Fan geworden. Ich bin Fan eines Mannes, der seit fast 500 Jahren
tot ist. Schon ein bisschen strange. Selbst wer kein Dürer Anhänger ist, könnte Gefallen
an einem Besuch seines Hauses finden. Das Haus befindet sich in bester
Lage, direkt unterhalb der Burg und durch unzählige Schilder ist es kaum
zu übersehen. Der Eintritt für Erwachsene kostet 5€, Schüler und
Studenten zahlen 3€, dann gibt es aber noch unzählige Gruppentickets,
die den Eintrittspreis wiederum vergünstigen. Ein Audioguide in den
gängigsten Touristensprachen steht am Eingang zur Verfügung und die
kostenlosen Schließfächer im Erdgeschoß sind perfekt für Shopping
Queens.
Die Dame, die die Besucher mit dem Audioguide durch das Haus führt ist übrigens Agnes
Dürer, Albrechts Frau. Wer kennt die Geheimnisse eines weltberühmten
Künstlers wohl besser als seine Gattin? So gibt es nicht nur Einblicke
in den normalen Alltag der Dürers, auch Agnes' Kritik an Dürers bestem
Freund, Willibald Pirckheimer, wird nur allzu deutlich.
Zur Zeit findet im Obergeschoß eine Ausstellung mit
Werken von Manfred Hürlimann statt, die alle Teile von Dürers Gemälden oder
Holzschnitten aufgreifen. Ein oder zwei Zeichnungen sind dabei, die ich
wirklich schön finde, bei anderen regte ich mich tierisch auf, weil sie
die Kunst Dürers -meiner Meinung nach- ins Lächerliche ziehen. Ich würde
mir diese Ausstellung wahrscheinlich nicht noch einmal anschauen, aber
für richtige Kunstliebhaber ist sie sicherlich sehr interessant.
Der Rest des Hauses versprüht eine ganz besondere
Stimmung. Man spürt mit jedem Schritt, den man auf dem knarrenden
Holzboden macht, dass in diesen vier Wänden Geschichte geschrieben -oder
sagen wir lieber gemalt- wurde. Man erfährt Geheimnisse über die
traditionelle Farbherstellung und sieht die strahlendsten Töne
-besonders das knallige Azurblau gefällt mir- sind dort außerdem ausgestellt. Zudem
werden auf modernen Touchscreens viele Werke Dürers gezeigt, die
mit nur einem Klick von den dazugehörigen Hintergrundinformationen
umrahmt werden. Auf den Bildschirmen werden übrigens auch Bilder
zeitgenössischer Künstler gezeigt und deren Parallelen zu Dürer
hergestellt, es ist also für jeden etwas dabei. Nach dem Besuch des
Hauses könnt ihr euch im Museumsshop noch eine kleine Überraschung
abholen oder euch mit diversen anderen Souvenirs eindecken.
Dürer Fans, die jetzt immernoch nicht genug haben, können übrigens auch noch den nahegelegenen St. Johannisfriedhof anschauen und Dürers Grab besuchen, dazu fehlte uns am Dienstag aber leider die Zeit.
_Marie_
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