Hallo meine Lieben,
im Urlaub sieht man ja alles
ein bisschen entspannter als sonst, aber da ich einen richtigen Reisebericht
für euch schreiben wollte, ist jetzt Schluss mit Beschönigungen.
Die letzten Posts über meinen
Urlaub entstanden eher in Hektik, dafür habe ich jetzt umso mehr Zeit. Jetzt
weiß ich übrigens auch, warum ich keine Bilder posten kann, ich versuche, das
Problem so schnell wie möglich zu lösen.
Montag Morgen ging es erstmal
ins Olympiastadion, in dem anscheinend auch die Hertha spielt. Hätte ich das
vorher gewusst, wäre mein KSC Schal auf jeden Fall mit in der Tasche gewesen.
Einen Besuch ist die Sportstätte sicherlich wert, auch wenn der Eintritt nicht
gerade günstig ist. Es gibt ganz viele interessante Infos rund um deutschen
Fußball und die Olympischen Spiele. Nach dem Ausflug in die Fußballwelt war
Mode angesagt und so fuhren wir kurzerhand zum Showroom von Guido Maria
Kretschmer, da schlägt das Herz gleich doppelt so schnell, auch wenn er selbst
leider gar nicht da war.
Der Dienstag sollte aber
alles andere toppen, schließlich war es nicht nur ein normaler Dienstag. Es war
mein 18. Geburtstag. Diesen wollten wir bei der Ankunft der Nationalmannschaft
am Brandenburger Tor feiern. Wollten wir. Am Montag Abend trafen wir schon
Leute, die dort übernachten wollten und am nächsten Morgen war schon alles
gesperrt als wir dort waren. Deshalb gingen wir ins Berliner Dungeon und ja,
ich hatte dort wirklich Angst, es war extrem gruselig. Als Geburtstagskind hat
man dort freien Eintritt und beim Kauf einer Kombikarte für weitere
Attraktionen kann man ansonsten auch ganz schön sparen, weshalb wir auch noch
bei Madame Tussauds waren. Der Weg dorthin war alles andere als leicht, da uns
die Polizei aufgrund der Meisterfeier gar nicht durch lassen wollten.
Letztendlich ging doch alles gut und ich konnte sogar ein Fußfie mit Günther
Jauch machen, wenn auch kein 'echtes', aber ich bleibe weiterhin dran.
Für vorgestern stand mein Flug
nach Stockholm auf dem Plan und trotz meiner Flugangst und einer Stunde
Verspätung ging alles gut. Den Bus verpasste ich leider auch um eine Minute und
so hieß es warten... Am Berliner Flughafen lernte ich eine Schwedin kennen, die
mir glücklicherweise schon den genauen Weg zur Jugendherberge erklärte. Dort
angekommen passierte das, was ich eigentlich vermeiden wollte. Allein in einem
fremden Land und an der Rezeption kommt der Satz 'Sorry, we don't have a
reservation on your name.' Bäm. Was jetzt? Als ich dem netten Herren alle
meiner Unterlagen zur Kontrolle vorlegte, stellte sich heraus, dass die Buchung
zwar angekommen, aber nicht vermerkt worden war. Nach einer halben Stunde
zeigte er mir mein Bett im Vierer-Zimmer. Außer mir war dort nur ein
französisches Pärchen, das sich offensichtlich schon über die Zweisamkeit
gefreut hatte...
Gegen Abend machte ich mich
auf in die Stadt. Mein erster Eindruck war traumhaft, es war wunderschön -genau so wie ausnahmslos alle Menschen dort- am
Wasser und die Hauptstadt Schwedens glich eher einem Dorf, das leicht
verschlummert am Ufer und in Parks verweilte. Irgendwann suchte ich panisch nach
meinem Stadtplan, doch weg war er. Zum Glück fand ich irgendwo kostenloses
Wlan, um meinen Standort zu bestimmen. Ich war nach meinem kurzen Shopping- und
Sightseeing Trip am anderen Ende der Stadt gelandet und das -wie gesagt- ohne
Plan, dafür mit einem seit Sonntag kaputten Knie, das doch ganz schön
einschränkt. Ich sah keinen anderen Ausweg als doch mit der UBahn zurück zu
fahren, schließlich war es schon fast elf und alleine wollte ich nicht so lange
draußen bleiben.
Also kämpfte ich mich am
Fahrkartenautomaten durch bis die Aufforderung kam, nun mit der Kreditkarte zu
zahlen. Ok, dann musste ich wohl doch laufen. Auf einmal hörte ich ewig laute
Musik, Sunrise Avenue wäre ein Witz dagegen. So besuchte ich vorgestern Abend noch
ein Konzert von wem auch immer, gut war es auf jeden Fall. Danach war ich aber
immer noch nicht schlauer und suchte einen Schalter am Bahnhof auf, die Karte
solle ich aber im Kiosk kaufen, da sei sie billiger. Gesagt getan, endlich kam
ich heim.
Gestern hatte ich überhaupt
keine Motivation irgendetwas zu tun. Einerseits, weil mein Knie nicht mehr
wollte, andererseits, weil in ganz Stockholm nur verliebte Paare rumlaufen, was
es nicht gerade angenehmer macht, wenn man seinen Liebsten viel zu sehr
vermisst. Gegen 13 Uhr konnte ich mich dann doch aufraffen, die Jugendherberge zu verlassen. So schlimm, wie man es sich dort vorstellt ist es übrigens gar nicht. Nach der ersten etwas unruhigen Nacht fühlt es sich ganz normal.
Mein erster Weg führte mich in das Fotographie-Museum Stockholms, das mir empfohlen wurde. 120 Kronen, also ungefähr 12€ kostete der Spaß. Eigentlich dachte ich, dass dort nicht nur Fotos, sondern auch alte Kameras oder Filme ausgestellt seien. Der Anfang der Ausstellung gefiel mir richtig gut, doch ab dem dritten oder vierten Künstler folgten nur noch schwarz weiß Bilder, vorzugsweise von Pinguinen oder nackten Männern. Wer das mag, wurde durchaus unterhalten, für mich wurde es mit der Zeit aber etwas eintönig.
Danach wollte ich mir etwas zu essen genehmigen, leider konnte ich nirgends etwas Vegetarisches finden und landete so bei McDonalds, obwohl man mich damit sonst nicht haben kann. Das Veggie-Menü für 55 Kronen inklusive gratis Wasser war erstaunlich lecker, aber vielleicht lag das teilweise auch am wunderschönen Ausblick auf das Wasser. Wieder auf dem Heimweg -mit neuem Stadtplan im Gepäck- zog mich schon wieder Musik an, dieses Mal im Kungsträdgarden. Von diesen Veranstaltungen hatte ich schon gelesen und so schloss ich mich den Einheimischen an und chillte zu Musik, die nicht ganz meinem Geschmack entsprach, auf der Wiese. Als ich aufbrechen wollte und meinen Plan studierte, kam auf einmal ein Schwede angerannt und fragte, ob er mir den Weg erklären solle. Das nenne ich mal Gastfreundschaft. Dass ich trotz seiner richtigen Beschreibung erstmal die falsche Abzweigung nahm ist aber nun wirklich nicht seine Schuld...
Heute, nach einer unruhigen Nacht, wachte ich zum vorerst letzten Mal in Schweden auf. Nach dem Packen brachte ich meinen Koffer gleich an den Hafen. Dass mein bezahltes Schließfach nicht funktionierte und ich mein Gepäck in einem separaten Raum aufbewahren musste, um später 30 Minuten lang jemanden mit einem passenden Schlüssel zu finden, muss ich wohl nicht erwähnen. Was aber kann man als Mädchen anschließend mit viel Zeit und 280 Kronen noch anstellen? Richtig, man geht shoppen, obwohl der Koffer schon -leider wortwörtlich- aus allen Nähten platzt. SALE, SALE, SALE! Überall Sale, bis zu 70% billiger. Ja, da kann man schon fündig werden.
Anschließend machte ich mich wieder auf den Weg zum Hafen, schließlich war der letztmögliche Check-In um 18:30 Uhr. Haha, just kidding! Das Reiseunternehmen verwechselt wohl gerne frühstmöglichen und letztmöglichen Check-In.
Und jetzt, keine viertel Stunde auf der Fähre spricht mich Aleksi aus Tampere an. Er fragt, ob ich mein Knie verletzt habe. -Ja, aber ich weiß nicht warum. -Vielleicht warst du betrunken und bist irgendwo dagegen gelaufen! Jaja, diesen Finnen träumt es doch den ganzen Tag nur vom Jägermeister!
_Marie_
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Bunte Grüße und einen schönen Tag,
Marie ♥