Freitag, 18. Juli 2014

Ein Mal Chaos bitte!

Hallo meine Lieben,

im Urlaub sieht man ja alles ein bisschen entspannter als sonst, aber da ich einen richtigen Reisebericht für euch schreiben wollte, ist jetzt Schluss mit Beschönigungen.
Die letzten Posts über meinen Urlaub entstanden eher in Hektik, dafür habe ich jetzt umso mehr Zeit. Jetzt weiß ich übrigens auch, warum ich keine Bilder posten kann, ich versuche, das Problem so schnell wie möglich zu lösen.
Montag Morgen ging es erstmal ins Olympiastadion, in dem anscheinend auch die Hertha spielt. Hätte ich das vorher gewusst, wäre mein KSC Schal auf jeden Fall mit in der Tasche gewesen. Einen Besuch ist die Sportstätte sicherlich wert, auch wenn der Eintritt nicht gerade günstig ist. Es gibt ganz viele interessante Infos rund um deutschen Fußball und die Olympischen Spiele. Nach dem Ausflug in die Fußballwelt war Mode angesagt und so fuhren wir kurzerhand zum Showroom von Guido Maria Kretschmer, da schlägt das Herz gleich doppelt so schnell, auch wenn er selbst leider gar nicht da war. 


Der Dienstag sollte aber alles andere toppen, schließlich war es nicht nur ein normaler Dienstag. Es war mein 18. Geburtstag. Diesen wollten wir bei der Ankunft der Nationalmannschaft am Brandenburger Tor feiern. Wollten wir. Am Montag Abend trafen wir schon Leute, die dort übernachten wollten und am nächsten Morgen war schon alles gesperrt als wir dort waren. Deshalb gingen wir ins Berliner Dungeon und ja, ich hatte dort wirklich Angst, es war extrem gruselig. Als Geburtstagskind hat man dort freien Eintritt und beim Kauf einer Kombikarte für weitere Attraktionen kann man ansonsten auch ganz schön sparen, weshalb wir auch noch bei Madame Tussauds waren. Der Weg dorthin war alles andere als leicht, da uns die Polizei aufgrund der Meisterfeier gar nicht durch lassen wollten. Letztendlich ging doch alles gut und ich konnte sogar ein Fußfie mit Günther Jauch machen, wenn auch kein 'echtes', aber ich bleibe weiterhin dran.

Für vorgestern stand mein Flug nach Stockholm auf dem Plan und trotz meiner Flugangst und einer Stunde Verspätung ging alles gut. Den Bus verpasste ich leider auch um eine Minute und so hieß es warten... Am Berliner Flughafen lernte ich eine Schwedin kennen, die mir glücklicherweise schon den genauen Weg zur Jugendherberge erklärte. Dort angekommen passierte das, was ich eigentlich vermeiden wollte. Allein in einem fremden Land und an der Rezeption kommt der Satz 'Sorry, we don't have a reservation on your name.' Bäm. Was jetzt? Als ich dem netten Herren alle meiner Unterlagen zur Kontrolle vorlegte, stellte sich heraus, dass die Buchung zwar angekommen, aber nicht vermerkt worden war. Nach einer halben Stunde zeigte er mir mein Bett im Vierer-Zimmer. Außer mir war dort nur ein französisches Pärchen, das sich offensichtlich schon über die Zweisamkeit gefreut hatte...
Gegen Abend machte ich mich auf in die Stadt. Mein erster Eindruck war traumhaft, es war wunderschön -genau so wie ausnahmslos alle Menschen dort- am Wasser und die Hauptstadt Schwedens glich eher einem Dorf, das leicht verschlummert am Ufer und in Parks verweilte. Irgendwann suchte ich panisch nach meinem Stadtplan, doch weg war er. Zum Glück fand ich irgendwo kostenloses Wlan, um meinen Standort zu bestimmen. Ich war nach meinem kurzen Shopping- und Sightseeing Trip am anderen Ende der Stadt gelandet und das -wie gesagt- ohne Plan, dafür mit einem seit Sonntag kaputten Knie, das doch ganz schön einschränkt. Ich sah keinen anderen Ausweg als doch mit der UBahn zurück zu fahren, schließlich war es schon fast elf und alleine wollte ich nicht so lange draußen bleiben.
Also kämpfte ich mich am Fahrkartenautomaten durch bis die Aufforderung kam, nun mit der Kreditkarte zu zahlen. Ok, dann musste ich wohl doch laufen. Auf einmal hörte ich ewig laute Musik, Sunrise Avenue wäre ein Witz dagegen. So besuchte ich vorgestern Abend noch ein Konzert von wem auch immer, gut war es auf jeden Fall. Danach war ich aber immer noch nicht schlauer und suchte einen Schalter am Bahnhof auf, die Karte solle ich aber im Kiosk kaufen, da sei sie billiger. Gesagt getan, endlich kam ich heim.
Gestern hatte ich überhaupt keine Motivation irgendetwas zu tun. Einerseits, weil mein Knie nicht mehr wollte, andererseits, weil in ganz Stockholm nur verliebte Paare rumlaufen, was es nicht gerade angenehmer macht, wenn man seinen Liebsten viel zu sehr vermisst. Gegen 13 Uhr konnte ich mich dann doch aufraffen, die Jugendherberge zu verlassen. So schlimm, wie man es sich dort vorstellt ist es übrigens gar nicht. Nach der ersten etwas unruhigen Nacht fühlt es sich ganz normal. 
Mein erster Weg führte mich in das Fotographie-Museum Stockholms, das mir empfohlen wurde. 120 Kronen, also ungefähr 12€ kostete der Spaß. Eigentlich dachte ich, dass dort nicht nur Fotos, sondern auch alte Kameras oder Filme ausgestellt seien. Der Anfang der Ausstellung gefiel mir richtig gut, doch ab dem dritten oder vierten Künstler folgten nur noch schwarz weiß Bilder, vorzugsweise von Pinguinen oder nackten Männern. Wer das mag, wurde durchaus unterhalten, für mich wurde es mit der Zeit aber etwas eintönig. 
Danach wollte ich mir etwas zu essen genehmigen, leider konnte ich nirgends etwas Vegetarisches finden und landete so bei McDonalds, obwohl man mich damit sonst nicht haben kann. Das Veggie-Menü für 55 Kronen inklusive gratis Wasser war erstaunlich lecker, aber vielleicht lag das teilweise auch am wunderschönen Ausblick auf das Wasser. Wieder auf dem Heimweg -mit neuem Stadtplan im Gepäck- zog mich schon wieder Musik an, dieses Mal im Kungsträdgarden. Von diesen Veranstaltungen hatte ich schon gelesen und so schloss ich mich den Einheimischen an und chillte zu Musik, die nicht ganz meinem Geschmack entsprach, auf der Wiese. Als ich aufbrechen wollte und meinen Plan studierte, kam auf einmal ein Schwede angerannt und fragte, ob er mir den Weg erklären solle. Das nenne ich mal Gastfreundschaft. Dass ich trotz seiner richtigen Beschreibung erstmal die falsche Abzweigung nahm ist aber nun wirklich nicht seine Schuld... 
Heute, nach einer unruhigen Nacht, wachte ich zum vorerst letzten Mal in Schweden auf. Nach dem Packen brachte ich meinen Koffer gleich an den Hafen. Dass mein bezahltes Schließfach nicht funktionierte und ich mein Gepäck in einem separaten Raum aufbewahren musste, um später 30 Minuten lang jemanden mit einem passenden Schlüssel zu finden, muss ich wohl nicht erwähnen. Was aber kann man als Mädchen anschließend mit viel Zeit und 280 Kronen noch anstellen? Richtig, man geht shoppen, obwohl der Koffer schon -leider wortwörtlich- aus allen Nähten platzt. SALE, SALE, SALE! Überall Sale, bis zu 70% billiger. Ja, da kann man schon fündig werden. 
Anschließend machte ich mich wieder auf den Weg zum Hafen, schließlich war der letztmögliche Check-In um 18:30 Uhr. Haha, just kidding! Das Reiseunternehmen verwechselt wohl gerne frühstmöglichen und letztmöglichen Check-In. 
Und jetzt, keine viertel Stunde auf der Fähre spricht mich Aleksi aus Tampere an. Er fragt, ob ich mein Knie verletzt habe. -Ja, aber ich weiß nicht warum. -Vielleicht warst du betrunken und bist irgendwo dagegen gelaufen! Jaja, diesen Finnen träumt es doch den ganzen Tag nur vom Jägermeister!
_Marie_
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