Mittwoch, 21. Mai 2014

Coco Chanels Einfluss auf die Modewelt

Hallo meine Hübschen,
hier gibt es das nächste Kapitel aus meiner Facharbeit, das sich um Coco Chanel dreht. Alle anderen Teile, die schon online sind, finet ihr unter dem Label Mode. Viel Spaß beim Lesen.
_Marie_

2. Coco Chanels Einfluss auf die Modewelt

Ob in den traditionellen Printmedien, im Fernsehen oder im Internet, kaum eine Frage über die Modewelt wird so häufig diskutiert wie die Frage nach dem einflussreichsten Modeschöpfer aller Zeiten. Egal ob sich die Modeinteressierten schließlich für Christian Dior, Louis Vuitton oder Yves Saint Laurent entscheiden, ein Name, der bei solchen Diskussionen immer fällt und auch häufig als „Gewinner“ hervorgeht ist Coco Chanel.

Karl Lagerfeld, der heutige Chef-Designer des Modelabels Chanel sagte über sie: „Eine Frau wie Chanel hat es nie gegeben und wird es wahrscheinlich auch nie wieder geben.“[1]

Gabrielle Chanel, die später den Spitznamen „Coco“ bekam, eröffnete 1909 in Paris ein Hutgeschäft, doch da sich ihr Atelier in kürzester Zeit zu einem richtigen Modehaus etabliert hatte, weitete Chanel ihr Geschäft aus und gründete 1913/14 den Modekonzern CHANEL.[2] Auch dieses Unternehmen verzeichnete rasch Erfolge und so wurden viele der Varietédarstellerinnen, die an den „Grand Boulevards“ auftraten, zu Stammkundinnen.[3]

Nach der Eröffnung des Hauptsitzes in der Rue Cambon in Paris, folgten in den kommenden Jahren Filialen in Deauville und im Urlaubsort Biarritz.


2.1 Der „Garçonne“ Stil und die neue Frau

Coco Chanel war schon früh der Ansicht, dass Korsetts der Vergangenheit angehören sollten, da sie die Frauen nur in ihrem Leben einengten. Deshalb stand sie zu Beginn ihrer Karriere im klaren Gegenspruch zu dem damals vorherrschenden Modeschöpfer Charles Frederick Worth, der als Verfechter des Korsetts galt. Anders als Paul Poiret, der sich etwa gleichzeitig von der Beengung für Frauen verabschiedete und anschließend hauptsächlich türkisch-angehauchte Mode entwarf, bezog sich Chanel auf die „neue Frau“, die auf dem Montmartre ihre Unabhängigkeit feierte. So waren ihre Entwürfe geprägt von androgynem Schick und Freiheit. Um die Leichtigkeit ihrer Entwürfe auch beim fertigen Kleidungsstück umsetzen zu können, verwendete sie als Erste Jerseystoff für ihre Kleider.[4] [5]

Schon Anfang des 20. Jahrhunderts machte Chanel auf sich aufmerksam, als sie auf dem Anwesen ihres ersten Liebhabers Étienne Balsan anstatt eines speziell für Frauen angefertigtem Reitkostüms, Herrenreithosen trug und sich somit erste Skandale in den angesehenen Jockeykreisen sicherte, da es Frauen in Frankreich  eigentlich verboten ist Hosen oder andere männliche Kleidung zu tragen, ohne vorher um Erlaubnis zu bitten. Dieser Erlass, der während der Französischen Revolution angeordnet wurde, wurde bis heute noch nicht offiziell aufgehoben.[6] [7]

Als sich Chanel schließlich um 1910 die Haare zu einem so genannten Bubikopf schneiden ließ, setzte sie ein weiteres klares Zeichen in Sachen Gleichberechtigung von Mann und Frau und verwischte die modische Konturen der Geschlechter. Außer ihren Haaren, schnitt sie auch die Rocksäume ab und es war nicht mehr ungewöhnlich, auch die Knöchel von Frauen sehen zu können.[8]


2.2 Das Kleine Schwarze

„The Little Black Dress is not just a fashion accessory. It’s an institution - an iconic fashion symbol.“[9]

Das folgende Foto zeigt Coco Chanel in  ihrem wohl größten Einfluss auf die Modewelt: dem „kleinen Schwarzen“. 1926 stellte die Modeschöpferin dieses Kleidungsstück erstmals in der amerikanischen Vogue vor.  Schon damals fand das Kleid
großen Anklang und wurde von der bedeutenden Modezeitschrift als „Must-have“ angesehen. [10]

Ursprünglich verwendete man die Farbe Schwarz lediglich für Trauerkleidung oder für die Bekleidung des Dienstpersonals. Erst als Chanel den Modeklassiker entwarf, wandelte sich das Image der Farbe und wurde alltagstauglich. Nur die wenigsten wissen jedoch, dass das Kleid aus Trauer über den Tod Chanels großer Liebe Arthur Capel entstand.  Nachdem Arthur, genannt „Boy“ im Dezember 1919 bei einem Autounfall verstarb, ließ Chanel ihre komplette Wohnung schwarz streichen und auch in ihrer Mode spiegelte sich das Unglück wider. Chanel sagte selbst, alles was sie sah und ihre komplette Seele sei nach Boys Tod schwarz gewesen, deshalb konnte sie nur mit dieser Farbe arbeiten.[11] Was damals aus purer Trauer heraus entstand, feiert noch heute große Erfolge, denn nicht nur das Model Monifa Miller sagt über das Kleidungsstück: „A black dress, it’s not going to of out of style.“[12]

Das Foto links zeigt Audrey Hepburn alias Holly Golightly 1961 in „Frühstück bei Tiffany“ in dem Modeklassiker, dieses Mal entworfen von Givenchy. Durch die  Hauptrolle in dem Filmklassiker gerät das Kleine Schwarze zurück in den Fokus der Modewelt. Erneut löst das einfache, aber immer stilsichere Kleid einen Hype aus, wie zuvor bei der Erstveröffentlichung 1926.[13]

Auch heute steht das kleine Schwarze im Mittelpunkt vieler Modekollektionen und wird von Frauen rund um den Globus gelobt. Viele Trägerinnen bewundern die Eleganz und die gleichzeitige Leichtigkeit des Kleidungsstücks, mit dem man zu jedem Anlass richtig gekleidet ist. 


2.3 CHANEL N°5

Obwohl die meisten anderen Couturiers in der Zeit der 20er schon ein eigenes Parfum hatten, bestach CHANEL N° 5 durch seine Einfachheit und auch während des Zweiten Weltkriegs lief die Produktion auf Hochtouren. Der Duft war der Renner bei deutschen Soldaten, die ihren Frauen einen Teil Paris‘ schicken wollten. Das Parfum wurde schnell zum Meistverkauften der Welt und die große Anfrage war kaum mehr zu stillen, deshalb wurde die Produktion von der Familie Wertheimer übernommen.

Entwickelt wurde der Duft von Ernest Beaux, er hatte die Vorgabe, ein Parfum zu kreieren, das nicht so schwer und blumenlastig war, wie damals üblich und das gleichzeitig so teuer wie möglich sein sollte. Nach wochenlanger Suche nach der richtigen Mischung, entwarf Beaux zehn Proben, die Chanel der Reihe nach probierte. Als sie schließlich bei der fünften Probe ankam, wurde ihr Kassenschlager geboren. Die neuen Entwicklungen Beaux‘, die die Verwendung von Aldehyden einschlossen, machten es möglich, die 80 verschiedenen Komponenten zu einem geheimnisvollen Duft verschmelzen zu lassen. Auch der Flakon, eine Art Laborflasche, hob sich in seiner klaren Struktur deutlich von den zeitgenössischen Parfums ab.[14] [15]

30 Jahre nach dem Verkaufsstart löste das Parfum erneut einen Hype aus, als die Schauspielerin Marilyn Monroe für den Duft warb und sagte, N° 5 wäre das Einzige, das sie nachts trage. Bis heute ist das CHANEL N°5 ein Bestseller und war das erste Frauenparfum, dass von einem Mann, dem Schauspieler Brad Pitt, beworben wurde.[16] [17]





[1] Film: Karl Lagerfeld - Mode als Religion

[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Chanel

[3] Soliman, P.: Coco der Roman, S. 90

[4] Soliman, P.: Coco der Roman, S. 101, 151

[5] http://inside.chanel.com/de/coco/video

[6] Soliman, P.: Coco der Roman, S. 63

[7] Schütte, S.: Die 101 wichtigsten Fragen, S.35

[8] The Kyoto Costume Institute, Fashion. Eine Geschichte der Mode im 20. Jahrhundert,  S. 8

[9] Marigay McKee, Triumph: Body Seduction. The ‘little black dress’ collection, S. 3

[10] Schütte; S.: Die 101 wichtigsten Fragen, S.37

[11] Soliman, P.: Coco der Roman, S. 180

[12] Monifa Miller, Triumph: Body Seduction. The ‘little black dress’ collection, S. 4

[13] http://de.wikipedia.org/wiki/Fr%C3%BChst%C3%BCck_bei_Tiffany_%28Film%29

[14] Soliman, P.: Coco der Roman, S. 201, 205, 460

[15] http://inside.chanel.com/de/no5/video

[16] http://inside.chanel.com/de/no5/video


[17] http://inside.chanel.com/de/marilyn/video

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