Hallo meine Hübschen,
hier gibt es das nächste Kapitel aus meiner Facharbeit, das sich um Coco Chanel dreht. Alle anderen Teile, die schon online sind, finet ihr unter dem Label Mode. Viel Spaß beim Lesen.
_Marie_
2. Coco Chanels Einfluss auf
die Modewelt
Ob in den traditionellen
Printmedien, im Fernsehen oder im Internet, kaum eine Frage über die Modewelt
wird so häufig diskutiert wie die Frage nach dem einflussreichsten Modeschöpfer
aller Zeiten. Egal ob sich die Modeinteressierten schließlich für Christian
Dior, Louis Vuitton oder Yves Saint Laurent entscheiden, ein Name, der bei
solchen Diskussionen immer fällt und auch häufig als „Gewinner“ hervorgeht ist
Coco Chanel.
Karl Lagerfeld, der heutige
Chef-Designer des Modelabels Chanel sagte über sie: „Eine Frau wie Chanel hat
es nie gegeben und wird es wahrscheinlich auch nie wieder geben.“[1]
Gabrielle Chanel, die später
den Spitznamen „Coco“ bekam, eröffnete 1909 in Paris ein Hutgeschäft, doch da
sich ihr Atelier in kürzester Zeit zu einem richtigen Modehaus etabliert hatte,
weitete Chanel ihr Geschäft aus und gründete 1913/14 den Modekonzern CHANEL.[2] Auch dieses
Unternehmen verzeichnete rasch Erfolge und so wurden viele der
Varietédarstellerinnen, die an den „Grand Boulevards“ auftraten, zu
Stammkundinnen.[3]
Nach der Eröffnung des
Hauptsitzes in der Rue Cambon in Paris, folgten in den kommenden Jahren
Filialen in Deauville und im Urlaubsort Biarritz.
2.1 Der „Garçonne“ Stil und die
neue Frau
Coco Chanel war schon früh
der Ansicht, dass Korsetts der Vergangenheit angehören sollten, da sie die
Frauen nur in ihrem Leben einengten. Deshalb stand sie zu Beginn ihrer Karriere
im klaren Gegenspruch zu dem damals vorherrschenden Modeschöpfer Charles
Frederick Worth, der als Verfechter des Korsetts galt. Anders als Paul Poiret,
der sich etwa gleichzeitig von der Beengung für Frauen verabschiedete und
anschließend hauptsächlich türkisch-angehauchte Mode entwarf, bezog sich Chanel
auf die „neue Frau“, die auf dem Montmartre ihre Unabhängigkeit feierte. So
waren ihre Entwürfe geprägt von androgynem Schick und Freiheit. Um die
Leichtigkeit ihrer Entwürfe auch beim fertigen Kleidungsstück umsetzen zu
können, verwendete sie als Erste Jerseystoff für ihre Kleider.[4] [5]
Schon Anfang des 20.
Jahrhunderts machte Chanel auf sich aufmerksam, als sie auf dem Anwesen ihres
ersten Liebhabers Étienne Balsan anstatt eines speziell für Frauen
angefertigtem Reitkostüms, Herrenreithosen trug und sich somit erste Skandale
in den angesehenen Jockeykreisen sicherte, da es Frauen in Frankreich eigentlich verboten ist Hosen oder andere
männliche Kleidung zu tragen, ohne vorher um Erlaubnis zu bitten. Dieser
Erlass, der während der Französischen Revolution angeordnet wurde, wurde bis
heute noch nicht offiziell aufgehoben.[6] [7]
Als sich Chanel schließlich
um 1910 die Haare zu einem so genannten Bubikopf schneiden ließ, setzte sie ein
weiteres klares Zeichen in Sachen Gleichberechtigung von Mann und Frau und
verwischte die modische Konturen der Geschlechter. Außer ihren Haaren, schnitt
sie auch die Rocksäume ab und es war nicht mehr ungewöhnlich, auch die Knöchel
von Frauen sehen zu können.[8]
2.2 Das Kleine Schwarze
„The Little Black Dress is not just a fashion accessory. It’s an
institution - an iconic fashion symbol.“[9]
Das folgende Foto zeigt Coco Chanel
in ihrem wohl größten Einfluss auf die
Modewelt: dem „kleinen Schwarzen“. 1926 stellte die Modeschöpferin dieses
Kleidungsstück erstmals in der amerikanischen Vogue vor. Schon damals fand das Kleid
großen Anklang
und wurde von der bedeutenden Modezeitschrift als „Must-have“ angesehen. [10]
Ursprünglich verwendete man
die Farbe Schwarz lediglich für Trauerkleidung oder für die Bekleidung des
Dienstpersonals. Erst als Chanel den Modeklassiker entwarf, wandelte sich das
Image der Farbe und wurde alltagstauglich. Nur die wenigsten wissen jedoch,
dass das Kleid aus Trauer über den Tod Chanels großer Liebe Arthur Capel
entstand. Nachdem Arthur, genannt „Boy“
im Dezember 1919 bei einem Autounfall verstarb, ließ Chanel ihre komplette
Wohnung schwarz streichen und auch in ihrer Mode spiegelte sich das Unglück
wider. Chanel sagte selbst, alles was sie sah und ihre komplette Seele sei nach
Boys Tod schwarz gewesen, deshalb konnte sie nur mit dieser Farbe arbeiten.[11] Was
damals aus purer Trauer heraus entstand, feiert noch heute große Erfolge, denn
nicht nur das Model Monifa Miller sagt über das Kleidungsstück: „A black dress,
it’s not going to of out of style.“[12]
Das
Foto links zeigt Audrey Hepburn alias Holly Golightly 1961 in „Frühstück bei
Tiffany“ in dem Modeklassiker, dieses Mal entworfen von Givenchy. Durch
die Hauptrolle in dem Filmklassiker
gerät das Kleine Schwarze zurück in den Fokus der Modewelt. Erneut löst das
einfache, aber immer stilsichere Kleid einen Hype aus, wie zuvor bei der
Erstveröffentlichung 1926.[13]
Auch heute steht das kleine
Schwarze im Mittelpunkt vieler Modekollektionen und wird von Frauen rund um den
Globus gelobt. Viele Trägerinnen bewundern die Eleganz und die gleichzeitige
Leichtigkeit des Kleidungsstücks, mit dem man zu jedem Anlass richtig gekleidet
ist.
2.3 CHANEL N°5
Obwohl die meisten anderen
Couturiers in der Zeit der 20er schon ein eigenes Parfum hatten, bestach CHANEL
N° 5 durch seine Einfachheit und auch während des Zweiten Weltkriegs lief die
Produktion auf Hochtouren. Der Duft war der Renner bei deutschen Soldaten, die
ihren Frauen einen Teil Paris‘ schicken wollten. Das Parfum wurde schnell zum
Meistverkauften der Welt und die große Anfrage war kaum mehr zu stillen,
deshalb wurde die Produktion von der Familie Wertheimer übernommen.
Entwickelt wurde der Duft von
Ernest Beaux, er hatte die Vorgabe, ein Parfum zu kreieren, das nicht so schwer
und blumenlastig war, wie damals üblich und das gleichzeitig so teuer wie
möglich sein sollte. Nach wochenlanger Suche nach der richtigen Mischung,
entwarf Beaux zehn Proben, die Chanel der Reihe nach probierte. Als sie
schließlich bei der fünften Probe ankam, wurde ihr Kassenschlager geboren. Die
neuen Entwicklungen Beaux‘, die die Verwendung von Aldehyden einschlossen,
machten es möglich, die 80 verschiedenen Komponenten zu einem geheimnisvollen
Duft verschmelzen zu lassen. Auch der Flakon, eine Art Laborflasche, hob sich
in seiner klaren Struktur deutlich von den zeitgenössischen Parfums ab.[14] [15]
30 Jahre nach dem
Verkaufsstart löste das Parfum erneut einen Hype aus, als die Schauspielerin
Marilyn Monroe für den Duft warb und sagte, N° 5 wäre das Einzige, das sie nachts
trage. Bis heute ist das CHANEL N°5 ein Bestseller und war das erste
Frauenparfum, dass von einem Mann, dem Schauspieler Brad Pitt, beworben wurde.[16] [17]
[1] Film: Karl Lagerfeld - Mode
als Religion
[2]
http://de.wikipedia.org/wiki/Chanel
[3] Soliman, P.: Coco der Roman, S. 90
[4] Soliman, P.: Coco der Roman, S. 101, 151
[5] http://inside.chanel.com/de/coco/video
[6] Soliman, P.: Coco der Roman, S. 63
[7] Schütte, S.: Die 101
wichtigsten Fragen, S.35
[8] The Kyoto Costume Institute, Fashion. Eine Geschichte der Mode im 20. Jahrhundert, S. 8
[9] Marigay McKee, Triumph: Body Seduction. The ‘little black dress’
collection, S. 3
[10] Schütte; S.: Die 101
wichtigsten Fragen, S.37
[11] Soliman, P.: Coco der Roman, S. 180
[12] Monifa Miller, Triumph: Body Seduction. The ‘little black dress’
collection, S. 4
[13] http://de.wikipedia.org/wiki/Fr%C3%BChst%C3%BCck_bei_Tiffany_%28Film%29
[14] Soliman, P.: Coco der Roman, S. 201, 205, 460
[15] http://inside.chanel.com/de/no5/video
[16] http://inside.chanel.com/de/no5/video
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