Endlich vorbei

Geld regiert die Welt - äh nein, das ist falsch. Facebook regiert die Welt. Das durfte ich diese Woche wieder miterleben. Mein Praktikum bei der Zeitung hab‘ ich abgebrochen. Ich bin entsetzt, dass es so werden konnte, um diese Entscheidung zu treffen. Aber ich hab’s echt nicht mehr ausgehalten. Du kommst hin und die, die sich um dich kümmern sollen sind nicht da. Irgendwann kommen sie und kennen nicht mal deinen Namen. Danach wird man auf den Präsentierteller gesetzt und muss für die morgige Zeitung schreiben. Thema?-Egal. Textsorte?-Keine Ahnung. Ja, sehr lustig. Alle Themen, die man vorschlägt sind schlecht. Man soll doch darüber schreiben, wie man in Hundesch**** getreten ist. An solchen Aussagen erkennt man ganz schnell das Niveau einer Zeitung. Wenn man fragen will, ob es jetzt so passt muss man erst mal warten, bis allen Facebookfreunden geantwortet wurde. Deshalb auch der Satz oben. (Ja, alle Beschäftigten haben seeeehr viel zu tun und können sich deshalb nicht um einen kümmern.) Schätzungsweise haben 70% der Redaktion 80% ihres Tages im sozialen Netzwerk verbracht. Nein, danke. Dazu muss ich nicht drei Stunden pro Tag unterwegs sein. Achtung jetzt kommt erst das Beste: Praktikanten machen  überall die Drecksarbeit, aber hier habe ich die Krönung erlebt. Für eine Umfrage mussten eine andere Praktikantin und ich zwei Stunden mit dem Bus herumfahren, um dies auch noch selbst zu bezahlen. Wir arbeiten kostenlos für die und dürfen dann auch noch die Fahrtkosten selbst übernehmen. Bin ich froh, dass ich da nächste Woche nicht mehr hin muss. Der Beruf würde mir sicher Spaß machen, aber nicht bei diesem niveaulosen Tageszettel.
Es lebe Facebook, die Generation der Unpersönlichkeit!

_Marie_

PS.: Dass man als Volontär eine Glosse nicht von 'nem Kommentar unterscheiden können muss, habe ich auch gelernt. Sowas nennt man dann wohl unkompetentes Personal...

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