Mittwoch, 30. Juli 2014

You want...

Hallo meine Lieben,
zurück aus Lahti machte ich einen kurzen Abstecher in den nahe gelegenen Supermarkt, um mir anschließend noch eine Kleinigkeit zu kochen. Danach wollte ich eigentlich nur noch eins: Unter Uns schauen. Leider war das WLAN in den Zimmern zu schwach, weshalb ich mir eine ruhige Ecke im Gemeinschaftsraum suchen musste. Nach einigen Momenten wurde ich aber unbewusst und unfreiwillig zum Mittelpunkt eines Trinkspiels. Den ersten Wodka, der mir angeboten wurde, lehnte ich ohne Weiteres ab. Gut eine Folge später bekam ich erneut Besuch. Geschlagene zehn Minuten versuchte mich ein völlig betrunkener Finne davon zu überzeugen, diesen Shot zu trinken. Es sei seine Aufgabe, die er von den anderen bekommen hatte und außerdem sei das fast das gleiche wie ein deutsches Bier. Er merke, dass ich ihn trinken wolle. Der Verzweiflung nahe, kam ihm ein Freund zu Hilfe. Dieser Freund versuchte es wirklich mit allen Mitteln, wobei das Trinken schnell unwichtig wurde. Er könne an meinen Augen sehen, dass ich ihm sehr viel zu erzählen habe und er spürte schon gestern diese besondere Verbindung zwischen uns. Er sei Kamasutra-Meister und wisse, was Frauen wollen. Obwohl ich mich vor lauter Lachen kaum auf meinem Stuhl halten konnte, legte er noch einmal nach und wollte mir unbedingt aus der Hand lesen. Und er war sich immer noch sicher, dass ich ihm alle meiner Geschichten erzählen wollte, nur eben nicht hier in der Öffentlichkeit, sondern in seinem Zimmer. No. Nein sei so ein starkes Wort. Trotzdem no. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte ich endlich wieder meine Ruhe.
Zumindest bis zum nächsten Abend, als mich ein anderer Finne zu seiner Party einlud, weil ein Kumpel eine Goldmedaille gewonnen hätte. Relativ unrealistisch, dieser Grund, dafür war die Einladung herzlich und nicht so schrecklich aufdringlich.
Eine Frage hätte ich aber noch.
a) an die Herren:
Glaubt ihr wirklich, dass es so funktioniert?
b) an die Damen:
Ihr glaubt solche Geschichten nicht ernsthaft? Schaut mal How I met your mother...

Mein erster richtiger Tag in Helsinki war leider relativ langweilig. Ich war auf der Suche nach dem Wahrzeichen der Stadt, dieser riesigen weißen Kathedrale. Eigentlich hätte ich immer nur gerade aus laufen müssen, landete aber anstatt in einer Kirche, in einem Laden, der aussah wie Heikki P.s Kleiderschrank. Es war wie im Traum. Auf der vorderen Anlage befand sich diese Basecap mit der Aufschrift BOY, die er ständig trägt und auch einige Shirts kamen mir ziemlich bekannt vor. Hihi, Heikkiiiii.

Montag, 28. Juli 2014

Dann ist es eben so

[Mittlerweile bin ich wieder zuhause. Heute musste ich mich um den Hacker-Angriff kümmern, die offizielle Email-Adresse lautet jetzt buntes.bonbon@gmx.de, die Alte ist trotzdem noch gültig, wird aber nicht mehr so oft aktualisiert. Außerdem musste/ muss ich wegen meiner Volljährigkeit noch einiges klären, auch was das Bonbon betrifft, es wird wahrscheinlich ein paar Neuerungen geben. Aus diesen Gründen hatte ich leider noch keine Zeit, die Bilder für die alten Posts hochzuladen, das werde ich so schnell wie möglich nachholen, bzw. nochmals neue Posts daraus erstellen. Ich bitte um euer Verständnis und erzähle euch jetzt lieber alles aus Finnland.

Hallo meine Lieben,
nach der ernüchternden Nachricht, dass eine Flugumbuchung nicht möglich sei, kuschelte ich mich letzten Sonntag in das Hochbett, während meine Laune ein paar Etagen weiter unten verweilte.
Am nächsten Morgen hatte ich genau zwei Möglichkeiten: im Bett bleiben und in Selbstmitleid verfallen oder endlich nach Jahren des Wartens einfach dort in Finnland zu sein wo es mir gefällt. Ich entschied mich für Nummer 2, packte meinen Rucksack und ging zum Bahnhof. Obwohl, gehen ist das falsche Wort. Ich hatte von der UBahn Station bis zum Bahngleis oben genau zwei Minuten, dann fuhr der Zug nach Lahti ab.
Was soll ich sagen, der Zug fuhr tatsächlich MIT mir. Knapp eine Stunde später war ich in der Sporthauptstadt Finnlands, in der Heimatstadt des Verantwortlichen für meine Skandinavien-Begeisterung.

Mal wieder war ich ohne Stadtplan und Internet unterwegs, weshalb ich mir den Weg vom Bahnhof wirklich genauenstens einprägen musste. Zuerst war ich am Rathaus, der kleine Park davor lädt regelrecht zum Ausruhen ein, weshalb ich fast eine Stunde nur da saß, Musik hörte und nachdachte. Noch nie in meinem Leben konnte ich übrigens so gut nachdenken wie in diesem Urlaub. Jede noch so schwere Entscheidung schien eindeutig und leicht zu sein. Alles, was ich machte fühlte sich plötzlich richtig an und die Zweifel, die ich seit ein paar Wochen mit mir rumtrug waren wie weggeblasen.
Aber genug erholt, schließlich dreht sich hier alles um Sport. Ich lief an einem Fitnessstudio nach dem anderen vorbei, vorbei an durchtrainierten Menschen, bis ich endlich in der Nähe der Skisprungschanzen war.
Danach war das übliche Sightseeing Programm angesagt und shoppen war ich natürlich auch. Da mich die -70% Schilder magisch anzogen, musste unbedingt ein Paket her, um meine neu erworbenen Kleidungsstücke heil nach Hause zu schicken. 23,50€ kostete übrigens der Spaß, dass der Versand von Deutschland nach Peru ein gutes Zehntel davon beansprucht ist wohl ziemlich absurd...
 Jetzt lasse ich die Bilder sprechen, morgen kommt dann der letzte Auslands-Teil.
_Marie_
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Donnerstag, 24. Juli 2014

Helsinki is calling

Hallo meine Lieben,
seit meinem letzten Post war schon wieder viel los oder sagen wir lieber, es ging schon wieder viel schief. Ja, genau, mein Fail, äh Finnlandurlaub geht gerade so weiter.
In Turku hatte ich eine wirklich schöne Zeit und konnte diese für Sightseeing und erneut zum Shoppen nutzen. Am Wochenende war dort ein internationaler Markt mit typischen Sachen aus der ganzen Welt. Deutschland war auch des Öfteren vertreten, doch die meisten Waren am Stand der neuen Weltmeister kannte nicht mal ich...


Ach stimmt, wir sind Weltmeister, daran wird man hier von jedem erinnert, der die Nationalität erfragt und das passiert nicht selten. Langweilig wird es einem allein in Finnland auf jeden Fall nicht, das kann ich guten Gewissens behaupten. Es vergeht kaum eine Stunde, in der man nicht angesprochen wird und einfach ein bisschen plauscht. Häufig werde ich übrigens auf Finnisch angesprochen und ich bin stolz wie Oskar, dass ich in Geschäften voll in dieser Sprache bleibe. Wenn es über ein kurzes Verkaufsgespräch hinaus geht, muss ich doch auf Englisch umschweifen und das ist herrlich. Endlich wieder meine Lieblingssprache zu sprechen und das fast den ganzen Tag lang, fühlt sich super an. Ich bin teilweise selbst erstaunt, wie viele Wörter ich doch kenne, wenn ich sie nur brauche.
Aber zurück zu Turku. Wer einmal in der Umgebung ist, sollte unbedingt einen Tagestrip einplanen und wenn ich besser zu Fuß gewesen wäre, hätte ich noch viele andere Orte besucht, von denen meine Zimmernachbarinnen schwärmten. Diese diskutieren übrigens auch heftig, wie sie sich am besten einen Finnen angeln, um hier zu bleiben -morgens um 7.


Sonntag Nachmittag setzte ich mich in den Zug nach Helsinki, nach der zwei stündigen Fahrt war ich dann doch ziemlich überwältigt, endlich hier zu sein. Ich fragte an der Touristeninfo, was ich in meinen Interrailpass schreiben müsse, wenn ich mit der UBahn fahre. Ich wurde durch den halben Bahnhof zu einem anderen Stand geschickt, um zu erfahren, dass Interrail nicht gültig sei. Herzlichen Dank an die super Bahnangestellte aus BaWü, die mich bei den ganzen Leistungen wohl ziemlich vera... Also musste ich ein neues Ticket kaufen, mal wieder ging das nur mit Kreditkarte, die anderen Automaten hatten nicht genug Rückgeld und in den Läden wollte man nicht wechseln. Nach über einer Stunde am Bahnhof stieg ich endlich in die Metro ein.
In der Jugendherberge war mir schon wieder alles viel zu blöd, obwohl das Personal sehr freundlich und die Zimmer sehr schön waren.
Ich wollte zum Flughafen fahren. 1. um zu wissen, wo er genau ist und wie ich hinkomme, 2. um meinen Flug umzubuchen.
Der erste Bus dorthin ließ mich eiskalt an der Straße stehen, im zweiten galt auch mein neues Fahrticket nicht und ich durfte erneut zahlen. Im Flughafen wurde ich wieder ständig vom einen zum anderen Ende geschickt, insgesamt zwei Stunden lang. Eine Umbuchung würde 230€ kosten, normalerweise sei das nicht so teuer, aber ausgerechnet diese Woche seien die Flüge extrem ausgebucht. Ich muss wohl irgendwie etwas Besonderes sein...
_Marie_
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Sonntag, 20. Juli 2014

Hier spricht der Meister, Jägermeister!

Hallo meine Lieben,
(18.07.14, 23:04) also ich muss sagen Schifffahren hat irgendwas. Ich hatte ziemliche Sorgen, dass mir schlecht wird oder ich Angst habe, aber es ist total schön hier. Dank Aleksis oder kostenlosem Wlan wird es nicht langweilig und der Akku ist auch schnell nachgeladen. Hier ist es, wie man es immer in solchen Kitschfilmen sieht, nur nicht ganz so edel, doch im Großen und Ganzen fühlt man sich wie im Film. Da mein Geld aber leider nur für einen Deckplatz reichte, muss ich mir später erst noch einen Platz suchen, an dem ich meinen Schlafsack auspacken kann, um nicht vollkommen fertig in Finnland anzukommen. Momentan bin ich doch wieder froh, diese Reise zu machen, die Zweifel der letzten Tage fließen wie die regelmäßigen Wellen davon.
Außerdem habe ich noch 25 Kronen (2,5€), die werde ich später noch sinnlos am Spielautomaten verzocken. Hm, und ein bisschen Essen wäre auch nicht schlecht...
(18.07.14, 23:21) Ich will mich gerade auf den Weg zum Zocken machen als Aleksi wieder vorbei kommt. Ob ich wisse, dass es hier einen Nachtclub gäbe? -Nope. -So we have to check out.
(18.07.14, 23:27) Aleksi stellt mir seine Kollegen vor. Ich frage ihn, ob Finnen wirklich immer betrunken sind, er verneint, während er abwechselnd Bier und Wodka trinkt. Ich solle nicht solche Vorurteile haben. Wir reden über die Musik der Livenband, ich mag sie gar nicht, er umso mehr, dafür kann er Sunrise Avenue nicht ausstehen. My First Band kennt er gar nicht, deshalb unterhalten wir uns weiter über Klischees. Norweger seien auf jeden Fall ok.
Nach einem kurzen Abstecher nach draußen, um die Alandinseln anzuschauen, schlafe ich am Tisch fast ein.


Freitag, 18. Juli 2014

Ein Mal Chaos bitte!

Hallo meine Lieben,

im Urlaub sieht man ja alles ein bisschen entspannter als sonst, aber da ich einen richtigen Reisebericht für euch schreiben wollte, ist jetzt Schluss mit Beschönigungen.
Die letzten Posts über meinen Urlaub entstanden eher in Hektik, dafür habe ich jetzt umso mehr Zeit. Jetzt weiß ich übrigens auch, warum ich keine Bilder posten kann, ich versuche, das Problem so schnell wie möglich zu lösen.
Montag Morgen ging es erstmal ins Olympiastadion, in dem anscheinend auch die Hertha spielt. Hätte ich das vorher gewusst, wäre mein KSC Schal auf jeden Fall mit in der Tasche gewesen. Einen Besuch ist die Sportstätte sicherlich wert, auch wenn der Eintritt nicht gerade günstig ist. Es gibt ganz viele interessante Infos rund um deutschen Fußball und die Olympischen Spiele. Nach dem Ausflug in die Fußballwelt war Mode angesagt und so fuhren wir kurzerhand zum Showroom von Guido Maria Kretschmer, da schlägt das Herz gleich doppelt so schnell, auch wenn er selbst leider gar nicht da war. 


Der Dienstag sollte aber alles andere toppen, schließlich war es nicht nur ein normaler Dienstag. Es war mein 18. Geburtstag. Diesen wollten wir bei der Ankunft der Nationalmannschaft am Brandenburger Tor feiern. Wollten wir. Am Montag Abend trafen wir schon Leute, die dort übernachten wollten und am nächsten Morgen war schon alles gesperrt als wir dort waren. Deshalb gingen wir ins Berliner Dungeon und ja, ich hatte dort wirklich Angst, es war extrem gruselig. Als Geburtstagskind hat man dort freien Eintritt und beim Kauf einer Kombikarte für weitere Attraktionen kann man ansonsten auch ganz schön sparen, weshalb wir auch noch bei Madame Tussauds waren. Der Weg dorthin war alles andere als leicht, da uns die Polizei aufgrund der Meisterfeier gar nicht durch lassen wollten. Letztendlich ging doch alles gut und ich konnte sogar ein Fußfie mit Günther Jauch machen, wenn auch kein 'echtes', aber ich bleibe weiterhin dran.

Montag, 14. Juli 2014

Fiiinaaaleee

Hallo meine Lieben,
euphorisch wie gestern Abend ging es heute Morgen weiter. Nach einer sehr kurzen Nacht (btw, was war das für ein Feuerwerk in Berlin?) und einem bunten Frühstück wollten wir unser Glück nochmal bei der Fashion Week versuchen. Schon in dem ausgewählten Viertel angekommen, spürte man Mode. Die Menschen waren zwar nicht immer schön, aber dafür stylisch gekleidet. Männer trugen gelbe Hosen, lila Taschen mit Print und Nerdbrillen. Es war wie im Traum, doch gleich der erste Showroom auf meiner Liste hatte geschlossen, im zweiten waren außer uns nur Verkäufer und der Dritte war auch zu.


Um doch noch etwas aus dem Tag zu machen, beschlossen wir, das Sighseeing-Programm fortzusetzen: Rotes Rathaus, Nikolaikirche, Museumsinsel inklusive Flohmarkt.
Danach schnell ins Hotel und mit dem Adler auf der Brust zum Brandenburger Tor war der Plan. Wenn man schon einmal in der Hauptstadt ist und Deutschland im Finale steht, ist das eigentlich Pflicht, der Reisetermin wurde schließlich auch nicht ohne Hintergedanken von mir so gewählt.
Der Wetterbericht sagte 23 Grad und Sonnenschein voraus, sodass der strömende Regen auf der Fanmeile ziemlich überraschend für uns kam. Die Stimmung war trotzdem unbeschreiblich. Zehntausende warten nur auf ein Ereignis. Es war laut, doch komischerweise sprach rund ein Drittel der Leute in Schwarz Rot Gold nicht mal Deutsch, sondern irgendetwas Asiatisches. Liveacts wurden auch angekündigt und dann kam wirklich einer von fünf Jungs, Adel Tawil. Was es genau damit auf sich hat und warum mich sein Auftritt so freute, erzähle ich ein anderes Mal.
Als es aber nach gut zwei Stunden gewitterte wurde es uns doch zu bunt und wir suchten den Weg zum Hotel. Keine Taxen und eine gesperrte U-Bahn Station sind wohl das letzte, was man eine Stunde vor Anstoß vorfinden will... 5 vor 9 war dann doch noch rechtzeitig und kraaaaass, jetzt sind wir Weltmeister! WELTMEISTER!!! Hier geht es jetzt richtig ab, das wird wohl eine schlaflose Nacht. Ach irgendwie schreibe ich heute nur Mist, aber ich freue mich so, besonders für unseren Miro und seine zwei Jungs, das war gerade mein Lieblingsmoment der WM.
Und das Beste: Die Meisterfeier soll am Dienstag hier in Berlin stattfinden, schöner kann ich mir meinen Geburtstag nicht vorstellen. :)
(Bilder hochladen klappt immer noch nicht.)
_Marie_
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Sonntag, 13. Juli 2014

Berlin, Berlin, wir... (ach, ihr wisst schon)

Hallo meine Lieben,
zwei Jahre ist es nun her, dass ich mit der Schule unsere Hauptstadt besuchen durfte. Besichtigt wurden der Bundestag, der Potsdamer Platz und ach ja, der Potsdamer Platz. In den drei Tagen, die ich hier verbrachte, sah ich also nicht wirklich viel und war dementsprechend ein bisschen enttäuscht. Als es nun an die Planung dieser Reise ging, wollte ich Berlin noch eine zweite Chance geben, ohnehin hat meine Mama seit elf Jahren einen Gutschein für einen Berlintrip und bevor ich mich allein Richtung Norden aufmache, können wir hier noch in Ruhe meine Volljährigkeit feiern.
Mit dem Zug ging es heute Morgen los, erster Zwischenstopp: Zwickau. Nach genauerem Nachdenken bemerkte ich, dass ich tatsächlich noch nie in der ehemaligen DDR war, weshalb ich mir eine Postkarte aus Zwiggau mitnehmen wollte und da gab es auch schon die ersten Verständigungsschwierigkeiten. Oh je, der arme Mann am Kiosk weiß bestimmt immer noch nicht, was ich eigentlich wollte. Nach einem weiteren Umstieg in Leipzig war die Hauptstadt angesagt.
Ich war keine fünf Minuten hier und schon lagen die Nerven blank. Viel zu viele Menschen liefen orientierungslos -wie auch wir- in der Gegend herum und suchten nach der richtigen U-Bahn. Ohne Rücksicht auf Verluste. Egal, am Hauptbahnhof sieht man bestimmt Promis, also Augen offen halten, ich will schließlich ein paar Fotos. Nach weiteren fünf Minuten in Berlin sah ich dann dieses Model, die eine blonde, die von Germany's next Topmodel. Ja, genau die. Hätte ich ihren Namen gewusst, hätte ich sie angesprochen, aber ob sie es wirklich ist, wusste ich leider auch nicht zu hundert Prozent, bis mir im Nachhinein kam, dass ja Fashion Week ist und da verstärkt Models in der Stadt sein werden... Aber die nächste Chance kommt bestimmt.

Freitag, 11. Juli 2014

Weiß Blau

Hallo meine Lieben,
wenn ich Bayrisch Malz höre, rattert es in meinem Kopf. Bayrisch erinnert mich natürlich an mein jetziges Zuhause, ich werde auch ein bisschen wehmütig, weil mir Bayern wahrscheinlich doch fehlen wird. Außerdem denke ich an Dirndl und Lederhosen, an Brezen und Weißwürste. Spätestens beim Wort Malz schleichen sich noch Bilder von Bier und Bierbäuchen, von München und dem Oktoberfest in meine Gedanken. Außer beim Dirndl kommt nur eine endgültige Assoziation heraus: Männer. Und so bin ich ein wenig skeptisch als ich die neue Bonbonsorte Bayrisch Malz von Alpenbauer probieren darf.
Die Verpackung ist ansprechend gestaltet, außer dem Bayernmuster sind noch ein paar Ähren und eine Kornblume auf der Tüte. Klassisch, bodenständig und gut.
Beim Auspacken fällt wohl als erstes diese dunkle Farbe auf und schnell steigt einem ein süßlicher Geruch in die Nase. Genau so schmeckt das Bonbon auch: süß, aber nicht zu süß, sie schmecken auch ein bisschen nach diesen Biene Maja Bonbons, die es mal vor Jahren gab (und schon wieder werde ich durch Alpenbauer an meine Kindheit erinnert). Langweilig und austauschbar ist diese Sorte aber auf keinen Fall, da sie hundertprozentig die ganzen Erwartungen erfüllt, die durch den Namen aufkeimen. Obwohl der Geschmack schon sehr kräftig ist, wird durch den flüssigen Kern noch verstärkt.
Fazit: Meine Lieblingsvariante wird es nicht, da ich trotzdem eher der fruchtige Typ bin und glaube, die Sorte ist wirklich eher ein Männermagnet. Für zwischendurch sind die Malzbonbons aber eine schöne Abwechslung, auf die ich gerne das ein oder andere Mal zurück greifen werde.


_Marie_
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Montag, 7. Juli 2014

Wort des Monats 07/14

Hallo meine Lieben,
momentan sind meine Gedanken überall und nirgends, sodass ich mich gerade ein bisschen wie Carrie Bradshaw fühle, die mal wieder vor ihrem leeren Dokument sitzt, weil sie eigentlich einen neuen Artikel schreiben sollte.
Dieser Vergleich kam aber nicht einfach so in meinen Kopf, denn heute hatte ich einen ganz besonderen Abend. Gutes Essen, danach die Simpsons und anschließend bei Sex and the City war ich noch eine Stunde auf dem Stepper. So weit, so gut, besonders und außergewöhnlich ist etwas Anderes, doch nach dem ganzen Chaos der letzten Tage fühlt es sich gut an, einen solchen Abend zu verbringen. Die Simpsons sind schon seit Langem meine Lieblinge, am besten gefallen mir Folgen wie die Heutige, in denen sich der kleine Bart verliebt. Da Taten mehr als Worte sagen, rät ihm sein Opa, das Mädchen einfach zu küssen. Dieses reagiert aber geschockt, schließlich war das ihr erster Kuss und so wird ihr erster Kuss auch für immer mit Bart Simpsons bleiben. Genauso reagierte ich vor zwei Wochen als ich seit Jahren meinen ersten Freund wieder sah. Wir waren damals 4 und egal wie schrecklich ich ihn heute finde, mein erster Kuss wird für immer mit ihm bleiben.
Dieses Thema ist typisch für Lieder, Bücher oder Filme, typisch für Frauen und genauso typisch ist es wohl, Carrie bei ihren Abenteuern mit Big oder anderen Männern zu begleiten. Sex and the City ist eine der Serien, die richtig 


wurde. Das genaue Gegenteil von dem, was ich mag. Ich will nicht mit dem Strom schwimmen, sondern dagegen. Ich will mein Leben so leben wie ich es will und nicht wie andere es mir sagen. Nicht mainstream zu sein war immer eine meiner liebsten Eigenschaften.
Es gab eine Zeit, da waren Sunrise Avenue ein Geheimtipp. Ihre Musik war natürlich schon immer großartig, aber irgendwie hatte ich bei den Konzerten das Gefühl, etwas total Besonderes zu sein, da ich jetzt diese fantastische Musik hören und spüren durfte, die trotz der Perfektion nicht von jedem gehört wurde. Spätestens nach Samus Juryjob und Lifesaver ist das leider nicht mehr so. Sunrise Avenue sind mainstream. Jeder kennt sie, jeder hört sie. Genau wie bei allen anderen Sachen (Jamie Oliver ist auch so ein Kandidat), verliere ich das Interesse, wenn sich plötzlich jeder dafür interessiert. Die finnischen Jungs waren erstaunlicherweise trotzdem noch auf meinem Platz eins, was mich zum Nachdenken brachte. Fast alles, das ich mag ist typisch oder mainstream. Im Fernsehen schaue ich die oben genannten Sachen und How I met your mother. Mein Lieblingsessen ist Pizza und dann blogge ich auch noch, etwas, das in den vergangenen Jahren zu so einem Hype geworden ist, dass es fast jeder Zweite macht.
Ohne es richtig mitbekommen zu haben, bin ich wohl mehr eine Mit-dem-Strom-Schwimmerin als ich dachte. Manchmal ist mainstream nicht langweilig, sondern einfach nur so beliebt, weil es gut ist und manchmal rettet es einen nochmal, wenn das Textdokument sonst leer bleiben würde.
_Marie_
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Samstag, 5. Juli 2014

Generalprobe

Hallo meine Lieben,
ehrlich gesagt schäme ich mich ein bisschen, dass ich in der vergangenen Woche so schlecht zu erreichen war und es auch hier fast nichts Neues gab. Das tut mir wirklich leid und auf das Wort des Monats müsst ihr auch noch bis morgen warten.
Seit Jahren plane ich diesen Sommer. Mein 18. Geburtstag, das Abi und viel freie Zeit waren schon lange der Anlass, von etwas ganz Großem zu träumen. Als vor vier Jahren auch noch der Reisewunsch nach Finnland dazu kam war klar: das wird der Sommer meines Lebens. Jetzt bin ich mittendrin und kann schon vor meinem Skandinavienurlaub sagen: Ja, das ist er definitiv!
Letzte Woche hatte ich die 'Generalprobe' für meine Reise. Eine Woche von zu Hause weg. Wie klappt das alles mit dem Packen? Denke ich an alles und fange ich früh genug an? Klare Antwort: Nein. Kein Regenschirm, kein Pullover, keine Jacke und die Zahnpasta musste ich auch nachkaufen.
Komme ich alleine von A nach B, ohne mich ständig zu verfahren und bin ich pünktlich am Bahnhof? Ja, das funktioniert alles.
Und wie sieht's mit einer anderen Sprache aus? Innerhalb Deutschlands gibt es da auch ganz schön große Unterschiede, aber letztendlich kam ich dank den ständigen Unterhaltungen im tiefsten Dialekt mit meinem Vater (zum Leiden meiner Mutter) doch ganz gut durch.
Jetzt bin ich gerüstet für das Ausland!
Danke für die wunderschöne Woche an alle, die etwas dazu beitrugen. Ich hätte nichts dagegen, wenn diese sieben Tage auch die Generalprobe für mein künftiges Leben war.
_Marie_
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Dienstag, 1. Juli 2014

Meine Zeitreise

Hallo meine Lieben,
heute hatte ich den wohl coolsten Schultag meines Lebens. Ihr denkt euch jetzt bestimmt 'Hä, die hat doch gerade ihr Abi gemacht.' Und das stimmt auch, doch wenn es nach mir geht, verbringe ich die nächsten 45 Jahre in der Schule, also in der Grundschule. Da ich Bayern verlassen will und mich erst einmal an das neue Schulsystem gewöhnen muss, mache ich diese Woche ein Praktikum in Baden-Württemberg.
Innerhalb einer halben Stunde muss ich mir ungefähr 20 Namen merken, außerdem diverse andere Infos wie Hobbys, Haustiere und Geburtstage und dann werde ich noch beim wöchentlich Stuhlkreis ausgequetscht. Die Kinder aus der Zweiten sind sich einig, dass ich mindestens in die 6. Klasse gehe, wenn nicht sogar schon in die 7. Ich werde gefragt, wann ich Geburtstag habe. 'In zwei Wochen, da werde ich 18.' Ein Raunen geht durch die Klasse, so alte Spezies kennen sie wohl nur aus dem Museum. Trotzdem bin ich der neue Liebling. Die Jungs mögen mich wegen meines KSC-Füllers, den Mädchen gefallen meine Ohrringe. In der ersten Pause bin ich Gesprächsthema Nummer eins und auch die anderen Schüler kennen meinen Namen. Plötzlich habe ich an jedem Arm fünf Kinder hängen, die ich leider nur 'du' nennen kann, denn momentan ist mein Namensspeicher voll.
Nach der Pause werde ich umgesetzt, weil zwei Jungs ununterbrochen schwätzen, da muss ich jetzt dazwischen. Der Junge neben mir trägt ein Bayern-Trikot. Jetzt verfolgt mich das wirklich auch noch hierher. Ich schätze ihn jedoch falsch ein, denn genau diesen Nachbarn hätte ich mir in meiner Schulzeit auch gewünscht. Er erzählt mir die ganze Zeit Geschichten und obwohl auf jede Frage meine Antwort 'Schreib jetzt bitte deinen Aufsatz, sonst wirst du nicht fertig.' ist, labert er weiter. Irgendwann fängt er an meine Stifte zu klauen und macht ständig meine Schnürsenkel auf. Als ich mir dann währenddessen Notizen für diesen Post mache, gibt er mir den Tipp, ich solle doch auf Englisch schreiben, dann verstehe er es nicht. Doch, dass ich diese Idee wirklich umsetze, nervt ihn gewaltig.
Irgendwann kann ich ihm auch nicht mehr meine komplette Aufmerksamkeit schenken, da ich anderen Kindern bei den Aufgaben helfe, oh je, nun wird er noch frecher, aber so läuft das eben.
Ich liebe es hier. Es ist so ganz anders als in Bayern, alles ist lockerer, die Schüler geben sich nach kurzen Vorträgen gegenseitig Feedback. Das wird nicht nur besser angenommen, sondern führt auch zu aufmerksamen Zuhörern. Mein Traum wird wahr, es ist viel besser als ich es mir vorgestellt hatte und ich wünsche mir nichts sehnlicher als diesen Studienplatz in Karlsruhe.
Endlich bin ich nicht mehr die Kleinste in der Klasse!
Jetzt würde mich aber interessieren, was ihr so beruflich macht bzw. wie ihr euren Traumjob ausfindig machen konntet. Gibt es unter euch vielleicht sogar Grundschullehrerinnen?
_Marie_
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